Dr. Philipp Gutbrod ist neuer Leiter und Direktor des Instituts Mathildenhöhe

Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch: „Darmstadt als eines der international bedeutendsten Zentren der frühen Moderne und des künstlerischen Experiments in den Fokus rücken“

© Gregor Schuster

Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am

Mittwoch (15.) über die Wiederbesetzung der Position des Leiters und

Direktors des Instituts Mathildenhöhe entschieden:  Die Aufgaben an der

Spitze des international renommierten Instituts übernimmt ab dem

heutigen Donnerstag (16.) Dr. Philipp Gutbrod (43). Der Magistrat folgt

damit dem Vorschlag der Findungskommission, bestehend aus Darmstadts

Oberbürgermeister und Kulturdezernent Jochen Partsch, Professor Dr.

Ludger Hünnekens (Kulturreferent und Leiter des Eigenbetriebs

Kulturinstitute), Christiana Masresha (persönliche Referentin des

Oberbürgermeisters) sowie Vertretern der Verwaltung, der

Personalvertretung, der Frauenbeauftragten und einer externen Beraterin,

die ihre Auswahl aus insgesamt 25 Bewerberinnen und Bewerbern getroffen

hat.

„Ich bin sehr glücklich über die Entscheidungen der Findungskommission

und des Magistrats“, so Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Philipp

Gutbrod verfügt über eine ausgezeichnete fachliche Expertise als

Kunsthistoriker und langjährige Erfahrung als international engagierter

Ausstellungsmacher. Hinzu kommen seine fundierten Kenntnisse zur Kunst

der Jahrhundertwende, zum Darmstädter Jugendstil und zur städtischen

Kunstsammlung mit ihren wertvollen Beständen vom 18. Jahrhundert bis zur

Gegenwart. All dies prädestiniert ihn für die Aufgabe als Leiter des

Instituts Mathildenhöhe. Ich bin zuversichtlich, dass es ihm gelingt,

das Gute der Tradition zu bewahren, aber gleichzeitig auch neue Wege zu

gehen und Spannendes, Ungewohntes mit dem Institut und für die Stadt zu

wagen: Darmstadt kann so als eines der auch international bedeutendsten

Zentren der frühen Moderne und des künstlerischen Experiments in den

Fokus rücken. Prominente Aufgabe ist neben all dem sicherlich auch, uns

alle auf den Weg zur Anerkennung der Darmstädter Künstlerkolonie als

Weltkulturerbe zu begleiten, zu beraten und zu unterstützen“. 

Philipp Gutbrod absolvierte an den Universitäten in München und

Heidelberg ein Studium der Kunstgeschichte, des Öffentlichen Rechts und

der Klassischen Archäologie. Ausgestattet mit einem Promotionsstipendium

der Studienstiftung des deutschen Volkes promovierte er 2004 mit einer

Arbeit zu "Wols (1913-1951) – Die Arbeiten auf Papier (Kommentiertes,

kritisches Werkverzeichnis)". Parallel hierzu engagierte er sich in

Lehre und Forschung im Rahmen einer Forschungsstelle am Deutschen Forum

für Kunstgeschichte, Paris, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen

Institut der Freien Universität Berlin. Ab 2005 arbeitete Gutbrod in New

York als Geschäftsführer der Villa Grisebach Auctions Inc. und

Repräsentant der Villa Grisebach Auktionen GmbH für Nordamerika. In

den USA und Kanada hat Gutbrod mehrere Vorträge gehalten, Bücher und

Essays publiziert, sowie Ausstellungen kuratiert.

Seit Juli 2011 arbeitete Philipp Gutbrod als Ausstellungskurator und

Sammlungskonservator am Institut Mathildenhöhe und war damit

verantwortlich für die konzeptionelle Erarbeitung, Planung und

Durchführung von Ausstellungen und Ausstellungspublikationen sowie

die wissenschaftliche Betreuung der Sammlung und ihrer Präsentation im

Museum Künstlerkolonie sowie im öffentlichen Raum. Hinzu kam die

maßgebliche Mitarbeit in der Magistratskommission Mathildenhöhe, die

die Bewerbung um Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbestätte betreut.

„Es ist für mich eine Ehre und Freude, in die Reihe der Direktoren des

Instituts Mathildenhöhe zu treten und diese eindrucksvolle Institution

zu leiten. Die Mathildenhöhe Darmstadt ist ein Gesamtkunstwerk, das den

Übergang vom 19. zum 20. und 21. Jahrhundert in Kunst, Architektur

und Design auf einzigartige Weise versinnbildlicht. Es ist mir ein

großes Anliegen, diesen besonderen Ort und seine Geschichte weiter zu

erforschen und durch den Ausbau internationaler Netzwerke weltweit

bekannter zu machen", so Dr. Philipp Gutbrod. Seine Vision für die

Mathildenhöhe sei es, einen kulturellen Brennpunkt zu schaffen,

erläutert der neue Leiter des Instituts Mathildenhöhe: „Dort, wo von

1901 bis heute die kreative Energie erfahrbar ist, soll den

verschiedensten künstlerischen Ausdrucksformen Raum gegeben werden.

Sowohl das Museum Künstlerkolonie als auch das ab Herbst 2016 sanierte

Ausstellungsgebäude bieten hierfür imposante Räume“. Aber auch die

bisherige Arbeit für die Bewerbung um die Anerkennung der

Künstlerkolonie Darmstadt auf der Mathildenhöhe als

UNESCO-Weltkulturerbe werde er weiter intensivieren. Ein besonderes

Anliegen ist Gutbrod der Ausbau der Social-Media-Angebote und damit der

zielgruppenspezifischen Kulturvermittlung des Instituts Mathildenhöhe.

Als nächste Projekte des Instituts Mathildenhöhe benannten

Oberbürgermeister Jochen Partsch und Dr. Philipp Gutbrod eine

Neupräsentation der Ständigen Sammlung im Museum Künstlerkolonie

unter dem Titel "Weltentwürfe", die Ausstellung "Gregor Schneider in den

Bildhauerateliers“ und im Jahr 2016 die große Präsentation der

Städtischen Kunstsammlung Darmstadt im frisch sanierten

Ausstellungsgebäude. Zudem seien groß angelegte Ausstellungen in

Planung, so etwa zu Nietzsches Einfluss auf die Künste um 1900 oder auch

den Wechselwirkungen zwischen der Rap Musik und der internationalen

zeitgenössischen Kunst.

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