Nicht nur Häschen an der Grube

Vom Baden zwischen Wildschweinvandalismus und Gänsekacke

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© Klaus Mai

So schön war es lange nicht an der Grube Prinz von Hessen. Im Frühjahr keine aufgewühlten Wiesen, Regen im Mai, der das Gras wachsen ließ, und die Gänse halten sich mit zunehmender Badegästeschar spürbar zurück. Da zudem regelmäßig gemäht wird, ist in diesem Jahr das Baden an der Grube das reinste Vergnügen.

Gebadet und gelegen wird am Ostufer der Grube. Rechts vom roten DLRG-Turm tummeln sich die Textilbader, links davon die Nackerten, ein friedliches Nebeneinander. Niemanden störts, wenn sich an der Nahtstelle beide Spezies in den dort komfortabel flach abfallenden See begeben. Das Wasser ist klar und erfrischend, besonders wenn man weiter draußen in kältere Zonen gerät, die sich auf mysteriöse Weise abwechseln mit wärmeren Gefilden. Die Rückkehr ans Ufer an der nackten Seite gestaltet sich schwieriger, weil steiler. Aber man hat schnell raus, welche Trittsteine wackelfrei sind, auch dank der im letzten Jahr gründlich abgemähten Wasserpflanzen ist das keine so kitzelige Angelegenheit mehr. Es geht ruhiger zu unter den bunten Sonnenschirmen, die auf dieser Seite nötig sind, denn die wenigen Schattenplätze unter der Kastanie sind schnell belegt. Erst in der Nachmittagssonne bieten auch die Uferbüsche ein wenig Sonnenschutz.

Jünger, lebendiger und lauter gehts auf der Textilseite zu, Schlauchboote, Luftmatratzen, und Gummitiere werden zu Wasser gelassen, an Land wird gefeiert, gefuttert und gegrillt. Da ist es schon hilfreich, dass es genügend blaue Toilettenhäuschen gibt, zumeist im passablen Zustand mit genügend Papier und gefülltem Desinfektionsspender.

ie meisten mit dem Rad, einige mit dem Bus, der eigens an der Grube Station macht. Ärger machen nur die am Straßenrand geparkten Autos, was regelmäßig Knöllchen nach sich zieht. Es ist schon eine kleine Idylle, diese adelige Grube mitten im Wald, sieben Kilometer östlich von der Innenstadt entfernt, an der man heiße Sommer genießen kann. Und wenn dann, in der größten Nachmittagshitze, noch die Eis-Friedel vorfährt, ist der Genuss kaum noch zu steigern. Und der großen Schlange, die sich dann in wenigen Minuten bildet, müssten selbst Wildschweine und Gänse ein wenig Respekt zollen.

Weitere Infos:

Grube Prinz von Hessen Badezeiten: 0-24 Uhr

Eintritt frei

Wasserrettungsdienst durch die DLRG Darmstadt vom 15. Mai bis 15. September

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