Seit 30 Jahren bereisen der Fotograf Walter Steinberg und seine Frau, die Biologin Siglinde, das raue, wilde Land im Norden Europas. Beim Weitsicht-Festival präsentieren sie am 27. Oktobermystische Polarlichter, gewaltige Gletscher und Fjorde.
Norwegens Schönheit fesselt mit zerklüfteten, sattgrünen Felsküsten und Fjorden, majestätischem Fjäll, tosenden Wasserfällen und berauschenden Herbstfarben. Seine allererste Reise unternahm Walter Steinberg 1981. Im Alter von 19 Jahren reiste er damals in den Norden. „Norwegen hat mich gleich gepackt“, erzählt der Fotograf. Insgesamt hat er fast 5 Jahre seines Lebens am nördlichen Polarkreis verbracht - in Norwegen, Island, Grönland und der Arktis. An Norwegen begeistert ihn vor allem die Ursprünglichkeit des Landes. „So könnte die Welt einmal früher ausgesehen haben. Hier ist sie noch im Gefüge“.
Der Vortrag beginnt augenzwinkernd mit den Touristenhighlights. Auch FRIZZ-Redakteurin Martina Noltemeier war dieses Jahr in den Sommerferien mit dem Wohnmobil in Norwegen unterwegs und erstaunt, wie viel hier los war. Doch abseits der Touristenpfade wird es einsam und ruhig: „Die Natur erschließt sich besonders, wenn man zu Fuß unterwegs ist. Kaum geht man ein paar Meter von den Straßen weg, ist das Hinterland einsam und wild wie früher. Denn die meisten Touristen schleppen nun mal keine 26 kg durch die Gegend“, so Steinberg. Die beiden Abenteurer wanderten bei einer extremen Wintertour mit Schneeschuhen durch die wunderschöne Hochebene des Hardangervidda-Nationalparks. Zur Vorbereitung haben sie sich mit Überlebenstechniken in der Wildnis auseinandergesetzt.
Welche Tiere haben die beiden gesehen? Vor allem Mücken, konstatiert Siglinde Fischer, die sie fast in den Wahnsinn getrieben haben, viele Rentiere und Vögel, aber leider keinen einzigen Elch - ob es die überhaupt gibt, fragt sich Steinberg schmunzelnd.
Für die Reise im nördlichen Eismeer haben die beiden sich ein ungewöhnliches und bestimmt nicht immer bequemes Reisemittel ausgesucht: das Kajak. Mit diesem reisten sie 600 Kilometer im nördlichen Eismeer und begegneten vielen einzigartigen Menschen. Außerdem besuchten sie die Moschusochsen im Dovrefjäll.