Im Licht der Berge
Grenzbereiche in der vertikalen Welt - Vortrag von Alexander Huber
Der Alpinismus hat für die Menschen das Bild der Berge verändert. Wurden früher die Berge als lebensfeindlich und bedrohlich wahrgenommen, so rückt heute der Alpinismus diese Welt in ein anderes Licht. Extremkletterer Alexander Huber, der Jüngere der zwei bekannten „Huberbuam“, bewegt sich in den Grenzbereichen der vertikalen Welt.
In seinem Vortrag „Im Licht der Berge“ zeigt er die schönsten und eindrucksvollsten Momente aus seinem Kletterleben sowie aktuelle Highlights, wie die Sonnenwendwand in Tirol. Die unglaublichen Bilder, arrangiert mit faszinierenden Filmsequenzen und steiler Musik, sind ein Erlebnis der besonderen Art. „Im Licht der Berge“ zeigt das extreme Freiklettern auch auf Baffin Island in der Kälte der kanadischen Arktis, in den wilden Bergen Patagoniens, aber auch den heimischen Alpen. Damit rückt Huber die steile Bergwelt in ein neues Licht. Die Alpen sind für ihn die schönsten Berge - mit ihrer Vielfalt, dem Gestein von hoher Qualität und ihrer reinen Schönheit, so Alexander Huber im Gespräch mit FRIZZ.
Der Klettersport hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und wurde professionalisiert, berichtet Alexander. In den 1980er Jahren konnten Kletterer wie Kurt Albert, Norbert Güllich oder die Huberbuam wie Pioniere viele Routen das 1. Mal klettern: „Es war ein fulminantes Vorwärtskommen. Selbst die Fränkische Schweiz war damals ein Wunderland für Kletterer.“ Heute sind dort 99 Prozent der Routen erklettert.
Klettern ist ein kommunikativer, sozialer Sport
„Das Klettern ist nicht nur ein Trend, sondern wird sich als fester Bestandteil im Sportleben etablieren.“ Das Schöne sei, dass jeder auf seinem eigenen Niveau klettern kann. Und auch das anschließende gemeinsame Kaffeetrinken gehört dazu. „Die Gemeinschaft der Kletterer ist größer geworden“. Kletterhallen nutzt er, um im Winter zu trainieren, am liebsten ist er aber draußen in der Natur. Glücklicherweise hat er die Barmsteine am Nordostrand der Berchtesgadener Alpen vor seiner Haustür. Das Klettern sei sehr anstrengend und kräfteraubend. Aber es sei immer wieder ein schönes Erlebnis, wenn das Ziel erreicht ist.
Alexander Huber wurde 1968 im oberbayerischen Chiemgau geboren und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Kufstein. Er ist geprüfter Berg- und Skiführer und Diplom-Physiker. 1998 hängte er seine wissenschaftliche Laufbahn als Physiker an den Nagel und folgte einem unbekannten Weg in die Bergwelt. „Das Klettern ist meine Leidenschaft.“ Der elfte Grad im Sportklettern, die ersten Route dieses Grades an alpinen Felswänden, die Freikletterrouten und Speed-Rekorde an den Bigwalls des Yosemite, die Erstbegehung der Westwand des Siebentausenders Latok II und die Free-Solo-Begehung der Direttissima an der Großen Zinne sind die Eckpunkte seines Lebens als Bergsteiger. Darüber hinaus treten Alexander und sein Bruder Thomas auch erfolgreich in der Öffentlichkeit auf. Neben ihren fünf in vier Sprachen übersetzten Büchern, haben sie mittlerweile mit mehr als 1.000 Vorträgen ihr Publikum begeistert. „Die Vorträge machen mir sehr viel Spaß“, so Alexander. Durch ihre bergsteigerischen Leistungen sowie durch die zahlreichen in der Fach- und Publikumspresse veröffentlichten Artikel zählen die Brüder zu den erfolgreichsten Bergsteigern unserer Zeit. Im März 2007 erschien der mit dem Bayrischen Filmpreis und dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnete Film „Am Limit“ in den Kinos.
Weitsichtpreis 2015
Alexander Huber (Foto links) engagiert sich seit Jahren für das Hilfsprojekt „Himalaya-Karakorum-Hilfe e.V., das Menschen unterstützt, die unter härtesten Bedingungen in den Bergen des Himalaya und Karakorum leben. Den Bewohnern soll das Überleben nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe erleichtert werden. Mit dem Weitsichtpreis über 5.000,- Euro wird sein Engagement ausgezeichnet und unterstützt.
Sonntag, 15. November 2015, 20 Uhr
darmstadtium, Schloßgraben 1, Darmstadt