„Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot.“

Philip Grönings Film mit Julia Zange in der weiblichen Hauptrolle ist für die 68. Berlinale verkündet

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© Klaus Mai

„Ich bin lieber Schauspielerin als Autorin“, sagte uns Julia Zange im Sommer (FRIZZmag 7/2017), als sie in ihrer Geburtsstadt Darmstadt aus ihrem Roman „Realitätsgewitter“ las. Als Schauspielerin hat sie im Februar Kinopremiere: Philip Grönings Film „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ konkurriert um den Hauptpreis der internationalen Filmfestspiele Berlin (15. bis 25. Februar), den „Goldenen Bären“.

Fernsehbekannt ist Julia Zange aus einer Nebenrolle im Tatort „Borowski und das verlorene Mädchen“ (2016), in Grönings Kinofilm spielt sie die weibliche Hauptrolle: Roberts Schwester Elena. An einem Sommerwochenende bereitet sich die 19-jährige auf ihre Abiturprüfung vor. Unterstützt wird sie von ihrem zweieiigen Zwillingsbruder. Als Lernort dient eine ländliche Tankstelle in Süddeutschland. Elena ist intelligent und beherrschend, Robert sehnt sich danach, die deutsche Provinz zu verlassen. Die Geschwister verbindet eine Hassliebe, Roberts Liebe zu Cecilia, Elenas bester Freundin, verkompliziert das Ganze. Rituale, Zwillingsspiele, Wetten, Ausbrüche von Hass und zärtliche Nähe wechseln sich ab.

Gedreht wurde der Film bereits 2013/14. „Elena hat sehr viel Wut“, offenbarte Julia ihre autobiografischen Anteile in diesem Film. „Ich glaube, dass es das Gute ausmacht, dass man sowohl als Autorin, als auch als Schauspielerin seine persönlichen Erfahrungen einfließen lässt.“ Die autobiografischen Anteile in „Realitätsgewitter“ führten dazu, dass Julias Eltern die Veröffentlichung zu verhindern suchten.

Wir dürfen gespannt sein, wie sich „Mein Bruder heißt Robert“ im hochrangigen Wettbewerb der Berlinale schlägt. Auch der Film selbst verspricht Spannung. „Weil das Verhältnis der beiden so symbiotisch ist“, verriet uns Julia Zange, „kann am Ende nur einer überleben.“

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