„Das Schulsystem in der DDR war besser.“

Anne-Kathrin Matz will Kultur für jeden möglich machen

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© Klaus Mai

Das Herz der 50-jährigen Anne-Kathrin Matz schlägt für Kultur. Von Kindheit an waren kulturelle Aktivitäten wichtig für die studierte Erzieherin und Sozialarbeiterin. So kam sie zu der Entscheidung, den Kulturpass für Darmstadt ins Leben zu rufen.

Die in Bernburg, Sachsen-Anhalt, geborene Matz findet es schade, dass Kultur an den hiesigen Schulen keine größere Rolle einnimmt. „Das Schulsystem in der DDR war besser. Wir haben regelmäßig Ausflüge unternommen und konnten kostenlos an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen“, erzählt sie.

Um diese Ideale auch hier umzusetzen, hat Anne-Kathrin Matz das Projekt Kulturpass initiiert und 2008 realisiert. Seitdem spielt es in ihrem Leben eine bedeutende Rolle. Die Idee kam ihr bei einem Auslandssemester in Graz: In der österreichischen Partnerstadt Darmstadts gibt es den Kulturpass schon seit 2003 und Matz war von den Möglichkeiten, die sich ihr dadurch boten, begeistert. Als Studentin gehörte sie zur Zielgruppe des Grazer Kulturpasses, konnte diesen problemlos bei der Caritas beantragen und so an vielen kulturellen Veranstaltungen teilnehmen.

Zuhause in Darmstadt sah das aber anders aus. Da als Abschlussarbeit ihres Studiums ein gemeinnütziges Projekt gefordert war, gab es für Matz nur eine Option: den Kulturpass für Darmstadt zu realisieren. Dazu gründete sie den Verein dabei sein e.V., der sich seitdem um den Kulturpass kümmert, Werbepartner sucht, und Veranstalter als Kulturpartner akquiriert. Mit der Kunstgruppe Impuls-Art, zu deren Gründungsmitgliedern Matz gehört, gab es damit schon zwei Gruppierungen im Leben der Wahl-Darmstädterin.

„Den größten Teil meiner Lebenszeit nimmt meine Arbeit ein, dann folgen meine Vereine und irgendwo dazwischen kommen Familie und Freunde.“ Anne-Kathrin Matz hat selbst keine Kinder, nimmt sich aber alle zwei Wochen Zeit für den Enkel ihres Lebensgefährten: „Ich bin seine Oma, wir machen da keine Unterscheidungen.“

In einer perfekten Welt gäbe es für Matz ein bedingungsloses Grundeinkommen - dann müsste sie nicht mehr arbeiten gehen und könnte noch mehr Zeit für ihre Kunstgruppe und den Kulturpass aufbringen.

Mehr Infos unter:

www.dabeisein.org

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