Philipp Gutbrod

„Wer die Mathildenhöhe sieht, ist wie verwandelt.“

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© Klaus Mai

Philipp Gutbrod ist neuer Direktor des Instituts Mathildenhöhe. Wenn Philipp Gutbrod von der Mathildenhöhe erzählt, merkt man, wie begeistert er von diesem Ort ist. „Die Mathildenhöhe ist ein einmaliger Ort“, schwärmt er bei unserem Gespräch im wunderschönen Garten des Instituts Mathildenhöhe.

Als der Magistrat am 15. April beschloss, dem stellvertretenden Direktor Gutbrod die Leitung des international renommierten Instituts zu übertragen, ging für ihn ein Lebenstraum in Erfüllung. Ausschlaggebend waren seine fachliche Expertise als Kunsthistoriker und langjährige Erfahrung als Ausstellungsmacher - vier Jahre war er auf der Mathildenhöhe als Kurator tätig. Dank seiner neuen Position kann er seine Pläne umsetzen: „Ich freue mich sehr, dass ich es geschafft habe. Die Mathildenhöhe ist für mich persönlich ein sehr großes Anliegen.“ Schon während seiner Promotion in Heidelberg hat er oft die Mathildenhöhe besucht und „Feuer gefangen“. 

Im Fokus steht natürlich die Bewerbung zum UNSECO-Weltkulturerbe. „Die Mathildenhöhe hätte diese Auszeichnung absolut verdient und ich glaube, dass sie damit anders wahrgenommen werden würde.“ Der in New York geborene Gutbrod möchte sie als Ort national und international noch bekannter machen. Dazu wurden bereits erste Schritte unternommen. Derzeit geht die Hans Christiansen-Retrospektive auf Tour: momentan ist sie in Berlin, dann in der Villa Stuck in München und anschließend in Flensburg. In Verbindung mit der Mathildenhöhe möchte er auch die Jugendstilkünstler bekannter machen. „1901 beginnt die Moderne - der erste moderne Stil ist der Jugendstil“, betont Gutbrod. Peter Behrens beispielsweise ist ein großartiger Künstler, der als Erfinder des Corporate Design gilt: das gesamte Interieur seiner Häuser von den Möbeln über die Teppiche bis zu den Gläsern waren aufeinander abgestimmt. Viele bekannte Architekten wie Walter Gropius, Le Corbusier und Mies van der Rohe haben in seinem Architekturbüro gearbeitet. Weitgehend unbekannt ist hingegen der Jugendstilkünstler Patriz Huber - ihm möchte Gutbrod eine Retrospektive widmen. Wenn die Ausstellungshallen der Mathildenhöhe nach der Sanierung wieder eröffnet werden, freut sich Gutbrod darauf, eine Überblicksschau über die Städtische Kunstsammlung Darmstadt sowie groß angelegte Themenausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst zu präsentieren. Weitere Vorhaben: eine Museums-App, Ausbau der Social-Media-Angebote, ein Audioguide und eine zweisprachige Homepage.

Ein weiteres Anliegen ist ihm die Förderung internationaler Vernetzungen und weiterer Kooperationen in Darmstadt. Noch mehr Musik will er an die Mathildenhöhe holen, er selbst spielt als Schlagzeuger mit Gerd Baier in dem Jazz-Duo „Perpetuum“ sowie gelegentlich in den Shows seiner Frau, der Sängerin Micaela Leon (www.micaelaleon.com).

Philipp Gutbrod hat sich schon von klein auf für Kunst interessiert. Geboren ist er in New York, an der Westküste aufgewachsen, seine Großeltern lebten in Heidelberg. In Darmstadt gefällt es Philipp Gutbrod gut, er lebt mit seiner Familie im Johannesviertel. Im Vergleich zu New York hat Darmstadt eine sehr hohe Lebensqualität. „Ich schätze die kurzen Wege, man kann in Darmstadt eigentlich alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen.“ Jetzt freut sich Gutbrod erst einmal über die Jubiläums-Feierlichkeiten anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Museums Künstlerkolonie: „Es wird ein tolles Programm geboten, jeder ist willkommen.“

www.mathildenhoehe.eu

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