„Wir möchten die Gründungskultur in Darmstadt vorantreiben“

Das HUB31 bietet viele Möglichkeiten für Start-ups und Freelancer:innen

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Auf 4.700 m² finden im HUB31 technologieorientierte Neugründer:innen einen „Place to be“ – zum Arbeiten, Netzwerken, Austausch und für Events. FRIZZmag stellt in einer neuen Serie die Idee und Projekte des Technologie- und Gründerzentrums vor.

Mittagszeit im HUB31. 15 Gründer:innen sitzen an einem langen Tisch in der großen Lounge mit Kaffeevollautomat. Sie essen gemeinsam und tauschen sich aus. Deshalb sind viele Start-ups im HUB31: Sie schätzen die besondere Community und bekommen eine Start- und Wachstumsunterstützung, die oft gefördert wird.

„Wir sind aktuell voll ausgelastet und freuen uns sehr über den hohen Zuspruch“, berichtet Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend. Seit seiner Gründung hat das Technologie- und Gründerzentrum einen steten Zuwachs zu verzeichnen. Inzwischen sind Büros an 50 Teams vermietet, die sich hier vernetzen und weiterentwickeln können. Angeboten werden Büros, Coworking-Places, Konferenz- und Tagungsräume sowie Werkstattflächen. Demnächst kommen noch weitere 900 m² hinzu – die Nachfrage ist so stark, dass es eine Warteliste gibt. „Diversität wird im HUB31 großgeschrieben. Hier finden sich verschiedene Gründungsideen auf einem Platz“, so Geschäftsführer Ahrend. „Zu uns können alle Gründungsinteressierten kommen, sogar ohne Idee, auch solche, die nur eine Beratung wünschen“, ergänzt Laura Abascal. Denn die EU-Förderprogramme sind zahlreich.

Initiatoren des HUB31 als Technologie- und Gründerzentrum sind die Stadt Darmstadt und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein Main Neckar für die Wissenschaftsstadt Darmstadt. Das HUB31 versteht sich als übergreifender Knotenpunkt für alle Initiativen in der Digitalstadt Darmstadt. Das Technologie- und Gründerzentrum wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Aufgrund von personellen Veränderungen und dem Wunsch nach stärkerer Vernetzung des HUB31 übernahm im Sommer 2020 Klaus-Michael Ahrend, Vorstand der HEAG Holding AG, die Geschäftsführung.

Laura Abascal fand das Konzept des HUB31 spannend und kam zum Juli 2021 als weitere Geschäftsführerin hinzu, nachdem sie die Start-up-Förderung beim House of Logistics & Mobility (HOLM) für das Land Hessen aufgebaut hatte. Abascal leitet das operative Geschäft des HUB31 und ist erste Ansprechpartnerin für die rund 50 Start-ups. An ihrem Job schätzt sie „die Vielfältigkeit, die Arbeit mit unterschiedlichen Menschen an innovativen Ideen und Unterstützung junger Unternehmen, die die Zukunft bestimmen.“

Drei Standbeine hat das HUB31: Erstens die Vermietung von Büros in verschiedenen Größen sowie Coworking. Für Unternehmen in der Vorgründungsphase gibt es den „Accelerator“. Hier können sich Kreative weiterentwickeln und durch Unterstützung der HUB31-Investor:innen Kund:innen gewinnen. Gerade wurde ein neues Accelerator-Programm gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung (HMinD) ins Leben gerufen, der Digital Transformator Hessen. Hier gibt es vier Monate einen kostenfreien Arbeitsplatz und Unterstützung. Zweitens: Inhaltliche Betreuung durch ein Coaching und Mentoring, das von 40 Partner:innen aus dem Hochschulbereich, der Forschung und der Wirtschaft angeboten wird, und Veranstaltungen wie Gründerfrühstücke, Coachings, Workshops oder Events. Drittens werden Konferenz- und Meetingräume vermietet. „Die Gründer:innen können mit allen Anliegen zu uns kommen, sei es eine Marketingberatung oder eine Unterstützung bei der Finanzierung“, sagt Laura Abascal. Neu: die female founders academy – eine Akademie für junge Gründerinnen.

Ein sehr enger Partner ist das LAB³ e. V. Der Verein betreibt Labore und Werkstattflächen für Erfinder:innen und Tech-Gründer:innen, wo Prototypen erstellt werden. Ziel ist die Forschung und Lehre in transdisziplinärer Arbeit – das ist einzigartig in Hessen.


„Deutschland liegt im europäischen Vergleich bei den Start-ups im hinteren Drittel“, erzählt Klaus-Michael Ahrend. Dabei stehe Darmstadt im hessischen Vergleich sehr gut da. „Das soll sich durch das HUB31 weiter verbessern. Innovation spornt mich an. Ich möchte neue Ansätze für Geschäftsmodelle für die Stadtwirtschaft entwickeln und die Weiterentwicklung der Gründungskultur in Darmstadt, Hessen und Deutschland vorantreiben.“

HUB31, Hilpertstraße 31, Darmstadt

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Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend: 1971 in Aalen geboren, Studium der Wirtschaftswissenschaften, 2001 Promotion. Seit 2005 Honorarprofessor der h_da im Fachbereich Wirtschaft. 1997–2007: Strategieberater bei der Unternehmensberatung Accenture, Tätigkeit in leitender Funktion bei den Stadtwerken Offenbach. Seit 2008: Vorstand der Darmstädter HEAG Holding AG, seit 2020 zusätzlich Geschäftsführer des HUB31. Verheiratet und zwei Kinder.

Laura Melina Abascal y Ballester: 1983 in Offenbach a. M. geboren, 2009–2013: Nebenberufliches Abendstudium der Betriebswirtschaftslehre, Abschluss: Bachelor of Arts, 2006–2009: Ausbildung zur Bürokauffrau in einem Tochterunternehmen des Hewlett-Packard-Konzerns, 2009–2018: Stabstelle der Geschäftsleitung dort, 2018–2021: verantwortlich für Start-up-Förderung der House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH, seit 2021: Geschäftsführerin
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