„Ich kann zusehen, wie sich Dinge und Menschen verändern“

bauverein Vorstand Sybille Wegerich im Gespräch mit FRIZZ

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© Klaus Mai

Im Interview mit FRIZZ erzählt sie von ihrem ersten Jahr, über das Arbeiten in der Immobilienbranche und wie ihr Darmstadt und die Darmstädter gefallen. „Ich habe mich bei der bauverein AG schnell eingelebt und kann schon sagen: Es ist meine Truppe, mein Team und mein Unternehmen. Wenn man offen ist, ist man hier sehr schnell präsent.“ Zuvor war sie bei der Kölner GAG Immobilien AG als Vorstand tätig. Über vier Jahre Rheinland waren sehr prägend für die Offenheit. „Das kommt mir jetzt für Darmstadt zugute.“ Sie selbst zeigte sich im Interview mit FRIZZ freundlich, aufgeschlossen und humorvoll. Über die Darmstädter sagt die gebürtige Frankfurterin: „Man merkt, dass Darmstadt südlicher liegt. Hier ist das Gemüt sonniger und entspannter. Außerdem machen die vielen Studenten die Stadt lebendig.“ Von Darmstadt war sie positiv überrascht - ihre Erwartungen wurden übertroffen. Man komme den Menschen recht schnell nahe und gehe offen aufeinander zu. Der Umgang mit der Stadt Darmstadt und anderen Unternehmen sei positiv: sehr sachlich, den Themen zugewandt, gekennzeichnet durch „Entspanntheit ohne Nachlässigkeit“.

Studiert hat sie in der European Business School in Oestrich-Winkel, dabei hat sie vier Jahre unter anderem in Arizona und Paris studiert. „Die Auslandsaufenthalte haben mich selbständiger gemacht.“ In die Immobilienbranche ist sie eigentlich hineingerutscht. Sie hatte sich als Assistentin der Geschäftsführung beworben - zufällig ist dies ein Wohnungsunternehmen gewesen. Inzwischen arbeitet sie über 20 Jahre in der Immobilienbranche: „Wohnungsbau  ist klasse, weil es sinnvoll ist, für andere Menschen Wohnungen zu bauen.“ Nicht nur für Geld zu arbeiten, sondern etwas Sinnvolles zu tun, mache das Leben runder und voller. Es sei ein schönes Gefühl, durch Straßen zu gehen und zu sehen, wie sich die Wohngegend durch die Renovierungen der Häuser entwickelt habe. Der bauverein verfügt insgesamt über 16.000 Wohnungen, knapp 12.000 davon befinden sich in Darmstadt. Bei einer jährlichen Mieter-Fluktuation von rund 9% fallen permanent Renovierungskosten an. Bei der Renovierung der Wohnungen stehe immer wieder die Abwägung von Geld und Wirkung im Mittelpunkt. Sollte man die beigen Fliesen auch erneuern, wenn sie noch intakt sind oder das Geld lieber anderweitig investieren? Bei den Sanierungsmaßnahmen stehe die energetische Sanierung mit Wärmedämmung und neuen Heizungsanlagen im Vordergrund. Dadurch können die Nebenkosten für die Mieter gesenkt werden.

Als Frau in einer Führungsposition tätig zu sein, ist für Sybille Wegerich völlig normal. „Es braucht immer Unterstützer, Chancen und den Willen, eine Führungsposition anzunehmen.“ Sie arbeite sehr gerne in einer Männerbranche, aber eigentlich sei es egal, ob man mit Männern oder Frauen zusammenarbeite, wichtiger sei die Persönlichkeit des Einzelnen. Für eine Führungsposition brauche es Disziplin, Verantwortung und manchmal beschere es einem schlaflose Nächte. Ab Januar wird ein zweiter Vorstand für die Technik eingestellt, der für Entlastung sorgen wird. Ihre Aufgaben werden dann hauptsächlich im kaufmännischen Bereich und im Mieterservice liegen. Die wesentlichen Aufgaben für die kommenden Jahre sieht die Frankfurterin in der Entwicklung des Immobilienbestandes, in Neubauprojekten, in der Pflege von Nachbarschaften und in der Verbesserung des Wohnumfeldes ihrer Kunden. So wird die bauverein AG in der Lincoln-Siedlung ca. 1.600-1.800 Wohnungen entwickeln, u.a. Neubau, Eigentums- und Mietwohnungen, Seniorenwohnungen und Inklusionsprojekte. Der Ruf der bauverein AG hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, so Wegerich: „Wir sind in den letzten zehn Jahren besser geworden.“ 92 Prozent der Mieter seien zufrieden mit der bauverein AG. Auch möchte sie gerne das Image des Stadtteils Kranichstein gemeinsam mit der GWH und dem Gewerbeverein Kranichstein aufwerten, denn „hier ist in den letzten Jahren viel passiert.“ Das negative Image sei schon lange nicht mehr gerechtfertigt.

Zum Ausgehen bleibt wenig Zeit, wenn, dann ins Darmstädter Theater, mit Freunden ins Harouns oder in Frankfurt. Fit hält sie sich durch abendliches Joggen. Es entspannt sie und sie bekommt „den Kopf frei“ - frei für neue Ideen und diese werden in der Wohnungsbranche immer wieder gebraucht.

Offizielle Webseite

bauverein AG

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