Wettbewerb auf der Zielgeraden

darmstadt_digital #1: OB Jochen Partsch über Darmstadts Chancen beim Wettbewerb „Digitale Stadt”

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© Claus Völker

Am 13. Juni beim Digital-Gipfel 2017 wird die Gewinnerstadt des bundesweiten Wettbewerbs „Digitale Stadt” bekanntgegeben. FRIZZmag sprach mit OB Jochen Partsch.

FRIZZmag: Läuft beim Wettbewerb alles nach Plan?

Jochen Partsch: Ja. Wir haben ein hervorragend aufgestelltes Projektteam und sind dabei, die Inhalte unserer Bewerbung weiter zuzuspitzen, sodass die Jury in Berlin erkennt, dass Darmstadt der Gewinner sein muss.

Sind Sie mit der Resonanz in der Bürgerschaft zufrieden?

Ja, sehr. Auch der Infotag im Darmstadtium war sehr gut. Wir hatten Thementische zu den einzelnen Handlungsfeldern, die vielen Ideen der Bürger*innen sind inzwischen alle aufgearbeitet worden. Einer unserer Hauptansätze wird natürlich sein: Was ist der Nutzen für die Bürger*innen und was erwarten sie von der Digitalisierung?

Muss man sich vor einem Szenario wie in Orwells 1984 fürchten?

Die Digitalisierung wird stattfinden, so oder so. Und es ist ja gerade die Stärke der Darmstädter Bewerbung, dass wir uns sehr nüchtern und sehr klar auch mit kritischen Entwicklungen beschäftigen.

Was ist mit den Menschen, die nicht „always online” sind?

Es gibt einen ständigen Strukturwandel der Öffentlichkeit: die Entstehung von bürgerlichen Salons, die ersten Zeitungen, Radio und Fernsehen, und mittlerweile sind wir beim Internet 4.0. Ja, es gibt Leute, die da nicht mitkommen, und wir müssen es schaffen, dass ihre gesellschaftliche Teilhabe weiter gegeben ist. Aber wir können nicht die Augen davor verschließen, dass Digitalisierung Teil unserer Lebenswirklichkeit ist.

„Ohne Bürgerrückhalt kein Projekt”, meint der hessische Staatssekretär Mathias Samson. Haben Sie diesen Rückhalt?

Ich glaube schon. Wir haben zwei große Fachbereiche an der TU und an der h_da, wir haben eine sehr wissensbasierte Wirtschaft und einen hohen Anteil an digitalaffinen Bürger*innen in unserer Stadt. Was wir an Rückmeldungen kriegen, ist natürlich auch kritisch, aber die breite Unterstützung überwiegt. Was sind für Sie die überzeugendsten Punkte der Bewerbung? Der Cyber Security Hub ist ein Alleinstellungsmerkmal. Und wir haben eine Kooperation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerschaft und Politik, die es in anderen Städten so nicht gibt.

Sind Sie optimistisch, dass Darmstadt gewinnt?

Darmstadt wird digitale Stadt sein, egal, ob wir diesen Wettbewerb gewinnen oder nicht. Als „Green Smart City” brauchen wir die Digitalisierung als Instrument zur nachhaltigen Stadtentwicklung.

Steht zukünftig dann auch „Green Smart City” oder „Digitale Stadt” auf den Ortsschildern?

Nein (lacht), es sollten nicht zu viele Attribute aufs Ortsschild. Wir sind seit 20 Jahren Wissenschaftsstadt, und das ist gut so. Das werden wir auch entsprechend feiern.

Vielen Dank fürs Gespräch.

www.digitalstadt-darmstadt.de

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