Das alte Darmstadt digital

Vor dem Luisencenter stehen und gleichzeitig sehen zu können, welches Gebäude sich im Jahr 1745 an dieser Stelle befand, ermöglicht bis zum 13. Januar die interaktive Ausstellung „Das alte Darmstadt“. Die aktuell im Schlossmuseum Darmstadt gezeigte Sonderausstellung mit ausgewählten Gouachen des Hof- und Theatermalers Ernst August Schnittspahn ist an zwölf Stellen in der Darmstädter Innenstadt erlebbar. Dazu hat die Digitalstadt Darmstadt GmbH gemeinsam mit dem Schlossmuseum und dem Darmstädter Start-Up-Unternehmen helloguide einen Chat-Guide eingerichtet, über den sich Passanten ins 19. Jahrhundert versetzen lassen können.

„In der aktuellen Sonderausstellung schlagen wir einen Bogen vom alten zum neuen Darmstadt, indem wir die von Schnittspahn gemalten Stadtansichten des 19. Jahrhunderts aktuellen Aufnahmen des Fotografen Christoph Rau gegenüberstellen. Es freut uns sehr, dass die Digitalstadt Darmstadt es ermöglicht hat, das Ausstellungskonzept auch digital in den öffentlichen Raum zu tragen“, sagt Schlossmuseumsleiterin Alexa Christ.

Um „Das alte Darmstadt“ interaktiv und digital erleben zu können, müssen Interessierte den entsprechenden Chat-Guide über ihr Smartphone aufrufen. Die zwölf Standpunkte werden durch große und hellgrüne Klebepunkte auf dem Boden angezeigt. Ist die Standortnummer im Chatfenster eingegeben und abgesendet, wird die entsprechende historische Schnittspahn-Ansicht inklusive Informationstext angezeigt. Die korrekte Blickrichtung ergibt sich durch die Leserichtung des Aufklebers.

„Uns war es ein besonderes Anliegen, diese für die Wissenschaftsstadt Darmstadt so bedeutsame Kulturgutsammlung auch modern und zukunftsorientiert einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen”,  erklärt Anja Herdel, Lead Handel & Tourismus der Digitalstadt Darmstadt. Digitalstadt Darmstadt GmbH Geschäftsführer Joachim Fröhlich ergänzt: „Wer dafür den Messenger-Dienst ‚WhatsApp‘ nicht nutzen möchte, für den haben wir die Variante als Chat-Guide via Internet-Browser auf www.das-alte-darmstadt.de eingerichtet. Sie funktioniert ohne App-Download oder Anmeldung.“

Kulturhistorischer Hintergrund 

Großherzog Ludwig III. von Hessen und bei Rhein hatte 1839 den Hof- und Theatermaler Ernst August Schnittspahn damit beauftragt, die wichtigsten Gebäude seiner Residenz und seines Landes in Bildern festzuhalten. Schnittspahn fertigte bis 1876 über 150 farbig gefasste Ansichten von städtische Gebäuden, Schlössern und Palais, Garten- und Jagdanlagen an. 

Standortinfos: Luisenplatz (2x), Ernst Ludwig Platz, Kirchstraße / Höhe Haltestelle Schulstraße, Marktplatz (2x), Kreuzung Elisabethen- und Grafenstraße, Wilhelminenstraße (2x), Karolinenplatz / Höhe Landesmuseum, Landesmuseum, Zwischengang Ernst-Ludwig-Straße / Marktplatz