Die digitale Kneipenführerin

Brian Junker und Alexa machen die Kneipensuche einfach

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© Klaus Mai

Amazons Sprachassistent Alexa grüßt mit einem „Prost!“ und dem Geräusch von klirrenden Gläsern beim Starten des Programms „Darmstädter Kneipen”. Den „Skill”, mit dem die Suche nach der richtigen Kneipe Gesprächsthema wird, entwickelte Brian Junker.

In Darmstadt die passende Kneipe zu finden wird schnell zur Tortur. Für manche sind die Oasen der Nacht zu gut versteckt, andere überwältigt das unendlich wirkende Angebot der Studentenstadt. Es munkelt, dass der entstehende Frust bei der Kneipensuche häufig im Daheimtrinken endet. Dieses Munkeln hat Brian Junker wohl auch wahrgenommen. Seit Mai ist es möglich „Darmstädter Kneipen” auf dem Smart Speaker zu installieren und die Kneipensuche auf ganz andere Art anzugehen.

Die von Brian angelegte Datenbank kategorisiert Kneipen mittels dreier Merkmale: Stadtteil oder Postleitzahl, Rauchverbot - und am Bierpreis. „Weil es fast in jeder Kneipe Bier gibt, auch wenn in Hessen Apfelwein angemessener wäre”, erklärt Brian Junker amüsiert. Die Preisklassen für die Kneipen sind: Günstig - großes Bier unter drei Euro; mittel-teuer - großes Bier zwischen drei und vier Euro; nobel - großes Bier über vier Euro.

Neben den über 70 mit Merkmalen versehenen Kneipen verfügt die Datenbank über eine Auswahl an Trinksprüchen, die noch mehr dazu motivieren, Platz für ein Pils zwischen Leber und Milz zu schaffen. „Bei meinem Skill”, erzählt Brian, „kam einfach alles zusammen“. Sein Studium „Linguistic and Literary Computing“ an der TU Darmstadt, seine Arbeit bei Consetto, einem Darmstädter IT-Unternehmen, und seine Neugierde für Kneipen.

Seine Kneipen-Datenbank will Brian stets aktuell halten und um Kneipen erweitern, die noch zu gut versteckt sind. Zwar plant er vorerst keinen weiteren Skill, doch sein Merkmalesystem ließe sich bestimmt auch gut für Cafés und Restaurants umsetzten. Alexa könnte so zur kulinarischen Städteführerin werden.

PS.: Für FRIZZmag entwerfen Consetto und Brian gerade einen Alexa-Skill. Worum es dabei genau geht, wird erst verraten, wenn es so weit ist.

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