Jetzt auch digital en vogue

Darmstadt gewinnt den vom Digitalverband bitkom und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund ausgelobten Wettbewerb „Digitale Stadt” und soll in den nächsten zwei Jahren zur digitalen Leuchtturmstadt für Deutschland und Europa werden. OB Jochen Partschs größtes Ziel ist dabei „der Nutzen für die Bürger*innen”.

Als Brigitte Zypries den notariell hinterlegten Umschlag öffnete, sagte sie: „Wow, doch ein Höhepunkt für mich heute Abend.” Denn auf dem Zettel stand der Name ihrer Heimatstadt. „Darmstadt hat gewonnen!”, verkündet die Wirtschaftsministerin freudig. Damit setzte sich Darmstadt in der finalen Runde gegen Heidelberg, Kaiserslautern, Paderborn und Wolfsburg durch, was heißt, dass die Darmstädter Digitalstrategie nicht nur die Jury überzeugte, sondern jetzt auch umgesetzt wird.

Diese „Darmstädter Digitalstrategie“ umfasst zehn vom bitkom vorgegebene Themenbereiche und 30 in Darmstadt erdachte Projekte. Umgesetzt werden soll das alles in Jetzt auch digital en vogue den kommenden zwei Jahren, da ein Groß- teil der zugesprochenen Zuwendungen mit dem Verfallsdatum 12/2019 versehen ist. Damit auch alle Angebote genutzt und verbraucht werden, wurde eigens die „Digital GmbH” gegründet. Ab sofort wird das zehnköpfige Team der GmbH die Partnerunternehmen des Wettbewerbs kontaktieren und deren Angebote prüfen, ein Kontakt in der Wettbewerbszeit war untersagt. „Wir suchen uns das aus, was für uns gut ist”, sagte OB Partsch zur Lokalen Tageszeitung. Welche dieser Projekte Priorität haben werden, sollen die Bürger, die Wissenschaftsinstitute und das Stadtparlament entscheiden.

Einen ersten Einblick in die siegreiche Strategie Darmstadts bekam man schon beim Oberbürgermeister-Pitch am 31. Mai: Entzerrung des Verkehrs durch kluge digitale Verkehrsführung, besseren Bürgerservices durch ein Online Bürgeramt, Ausbau der IT-Infrastruktur und generell die Verbindung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Nachdem bekannt war, dass Darmstadt „Digitale Stadt” geworden ist, gab es schnell die ersten Reaktionen aus der Wirtschaft. Die Deutsche Telekom AG kündigte wettbewerbsunabhängig an, mittels Sensoren und App die Parkplatzsuche zu erleichtern, bis 2019 soll ein Großteil der innerstädtischen Parkplätze damit ausgestattet sein. Auch Vodafone machte sich auf die Wallfahrt ins digitalisierte Land und will das schnellste Mobilfunknetz in Deutschland nach Darmstadt bringen. Unterstützt wird Darmstadts Digitalisierung vom Land Hessen mit 10 Millionen Euro und von den Partnerunternehmen des bitkoms.

 Den Titel „Digitale Stadt” hat Darmstadt gewonnen. Ob aus Darmstadt jetzt auch die digitale Stadt wird, von der OB Partsch träumt, wird sich in den kommenden zwei Jahren entscheiden und ist vor allem von den Darmstädter*innen abhängig. Denn die Darmstadt App, die den „Nutzen für die Bürger*innen” ja erst ermöglicht, muss letztlich von den Bürgern auch benutzt werden.

Weitere Infos:

Alles zur Digitalisierung unserer Stadt unter:

www.digitalstadt-darmstadt.de