Etabliert gegen inspiriert

Wahlkreis 50: Kaffenberger und Krämer fordern Karin Wolff

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Wahlberechtigt waren bei der letzten Landtagswahl 70.334 der rund 96.000 Einwohner. Der Wahlkreis ist von jeher heftig umkämpft, sieben Mal konnte er von der SPD, sechs Mal von der CDU gewonnen werden. 2009 und 2013 gewann jeweils Karin Wolff. Um das Direktmandat bewerben sich Karin Wolff (CDU - Listenplatz 12), Bijan Kaffenberger (SPD - 45), Philip Krämer (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Ann-Christin Sparn (Die Linke - 25), Andreas May (FDP - 26) und Kay Salawa (AfD).

Bei den Demoskopen gilt ExKultusministerin Karin Wolff als Favoritin. Die SPD stellt ihr mit Bijan Kaffenberger einen jungen, ambitionierten Kandidaten entgegen, der in der Lage ist, junge Wähler*innen zu mobilisieren und der SPD verloren gegangene Stimmen zurückzugewinnen. Es ist nicht zu erwarten, dass Philipp Krämer in diesem Zweikampf wesentlich eingreifen kann, ein zweistelliges Ergebnis ist ihm aber allemal zuzutrauen.

©CDU

Auf dem Weg zum Hattrick

Karin Wolff (CDU)

*1959 in Darmstadt, studierte Geschichte und Theologie und war von 1984-1995 Lehrerin an der Edith-Stein-Schule. 1995 zog sie in den hessischen Landtag ein und war von 1999-2008 Kultusministerin. Seit 2016 ist sie wieder Mitglieder des Darmstädter Stadtparlaments, dem sie bereits von 1989-1999 und 2001-2003 angehörte. Sie möchte für die CDU, deren stellvertretende Landesvorsitzende sie von 2002-2008 war, zum vierten Mal und zum dritten Mal in Folge das Landtagsmandat direkt gewinnen, die Prognosen sehen dafür gute Chancen. Wolff ist im hessischen Landtag Vorsitzende des Hauptausschusses und Sprecherin für Wissenschaft und Kunst sowie Medienpolitik. Ihre Abgeordnetentätigkeit möchte sie auch in der kommenden Wahlperiode „ungebremst fortsetzen”, sie bezeichnet sich als „hellwach für diese Region, ob es das kulturelle Angebot ist oder die finanziellen Grundlagen der Kommunen, die Wissenschaftsarchitektur oder einzelne Problemlagen verschiedenster Art, die Entlastung von Ortschaften von Lärm oder die Zukunft des Fußball-Flagschiffs Südhessens.” 

Ersatz: Dr. Marco Penske, Marco, ltd. Angestellter *1976 in Darmstadt, 64372 Ober-Ramstadt

www.wolff-karin.de

© SPD

Gut für eineÜberraschung

Bijan Kaffenberger (SPD) 

*1989 in Darmstadt, machte 2008 sein Abitur an der Edith-Stein-Schule, studierte in Frankfurt Wirtschaftswissenschaften und schloss 2015 den Masterstudiengang in International Economics and Economic Policy ab. Er arbeitet im Thüringer Wirtschaftsministerium als Referent für Digitalisierung und Breitbandausbau, ist Mitglied des Roßdörfer Gemeindeparlaments und sitzt im Kreistag Darmstadt-Dieburg. Er setzt sich für „vollständig kostenfreie Bildung von der Krippe bis zum Master oder Meister und eine Ausbildungsgarantie für junge Menschen ein und für mehr Wohnungen für kleine und mittlere Einkommen sowie Familien.“ Außerdem wirbt er „für ein Mobilitätskonzept, dass nicht an der Stadtgrenze haltmacht.“ 

Kaffenberger hat seit seinem sechsten Lebensjahr das Tourette-Syndrom. Zu diesem Thema war er u.a. Teil der Serie „Frag ein Klischee“ von hyperbole tv, einem Videonetzwerk, das 2015 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet wurde. Im Januar 2019 erscheint sein Buch „Was machen Politiker eigentlich beruflich?“

Kaffenberger ist immer für eine Überraschung gut, der Gewinn des Direktmandats wäre eine weitere.

Ersatz: Sebastian Cramer, Angestellter, *1992 in Schmalkalden, 64625 Bensheim

www.bijan-kaffenberger.de

© Bündnis 90 / Die Grünen

Für eine grüne Wende

Philip Krämer(B90/DIE GRÜNEN)

*1992 in Frankfurt am Main, lebt in Darmstadt, wo er Stadtverordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Sport und Gesundheit ist. Außerdem sitzt er im Landesvorstand der GRÜNEN Hessen. Neben dem Studium der Philosophie, Germanistik und Mathematik arbeitet er als Kulturreferent bei Martina Feldmayer (MdL) im Hessischen Landtag. Krämers Schwerpunkte sind Kultur-, Sport- und Innenpolitik. Er setzt sich für ein vielfältiges und integratives Kulturangebot sowohl im Bereich der Hoch- als auch der Soziokultur und für deren produktive Vernetzung ein. Sport hat für ihn eine herausragende Stellung hinsichtlich Integration, Inklusion und der Förderung von Jugendlichen. Er steht zur GRÜNEN Innenpolitik, die sich gegen symbolische Gesetzesverschärfungen und Scheindebatten ausspricht, und macht sich stark für eine Politik, die nachprüfbare Fakten sowie reale Probleme der Menschen zur Grundlage nimmt und Maßnahmen fordert, die tatsächlich mehr Sicherheit schaffen. Krämer will die Energie-, Agrar- und Verkehrswende in Hessen weiter voranbringen und plädiert für ein Bürgerticket für alle, mit dem der ÖPNV für nur 365 Euro im Jahr hessenweit genutzt werden kann.

Ersatz: Klaus-Dieter Fuchs-Bischoff, Schachtrainer, *1952 in Darmstadt, 64380 Roßdorf

www.philip-kraemer.de

© Die Linke

Sozialer Neuanfang

Ann-Christine Sparn (DIE LINKE)

*1989 in Erbach, lebt mit ihrem Mann in Darmstadt. Seit zwei Jahren arbeitet sie als Dozentin für Sozialstrukturanalyse und soziale Ungleichheit an der TU Darmstadt, an der sie Soziologie, Psychologie und Politikwissenschaft studiert hat. Hauptberuflich ist sie Geschäftsführerin der Kreistagsfraktion DIE LINKEOffenbach und Pressesprecherin der LINKE&PIRATEN Rathausfraktion Wiesbaden. Politisch aktiv war sie u.a. als Landessprecherin der Linksjugend und im Kreisverband der LINKEN in Darmstadt, wo sie seit diesem Jahr dem Vorstand angehört. Ihr Ziel ist ein sozialer Neuanfang in Hessen. „Anstatt mit Spardiktat und Sozialabbau unsere Gemeinschaft zu zerstören, brauchen wir ein Umdenken und Investitionen in die Grundlagen unserer Gesellschaft”, sagt Sparn. Ein modernes und sozial gerechtes Bildungssystem, bezahlbare Wohnungen, ein funktionierendes Gesundheits- und Pflegewesen und Schutz vor Armut und Ausgrenzung - das alles hält sie für möglich, wenn Politiker bereit sind, schwierige Konflikte anzugehen und alle gesellschaftlichen Kräfte in die Verantwortung zu nehmen. „Wir leben schließlich in einer Demokratie, darum brauchen wir Mehr für die Mehrheit!”

Ersatz: Finn Fornoff, Auszubildender, *1988 in Groß-Umstadt, 64285 Darmstadt

zweilinke.de/ann-christine-sparn

© FDP

Nicht nur schnelles Internet

Andreas May (FDP)

*1963 in Wiesbaden, fand schon am Ende der Grundschule im „Technischen Elementarunterricht“ den Weg zum späteren Beruf. In Klasse 11 des Gymnasiums führte das steigende Interesse an gesellschaftlichen Fragen zur Wahl zum Schülersprecher. Nach dem Abitur folgte ein Elektrotechnikstudium an der TH Darmstadt. Nach sieben Jahren als angestellter Hardwareentwickler gründete May mit einem Studienkollegen 1998 die Firma ce.tron, ein Prüfmaschinen- und Steuerungshersteller in Arheilgen. Nach dem Eintritt in die FDP 2003 kandidierte May 2009 und 2014 für das Europaparlament und 2006, 2011 und 2016 bei der Kommunalwahl in Darmstadt.  „Digitalisierung bedeutet nicht einfach, schnelles Internet in alle Haushalte zu bringen” ist Mays Überzeugung.  Es müsse für die Bürger ein klarer Nutzen dabei herausspringen. „Das beginnt bei leicht verständlichen Programmen zur Erledigung virtueller Behördengänge und reicht bis zur schnellen Verfügbarkeit medizinischer Notfalldaten zur Lebensrettung”, sagt May, dazu brauche es außerdem starken Schutz vor Datenmissbrauch und Hacking.

Ersatz: Andreas Schulte, Versicherungsmakler, * 1983 in Balve, 64319 Pfungstadt

www.ajomay.de

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