„Ich mache Politik, weil sie gemacht werden muss.”

Darmstadts next Top-Politiker Teil 3: Paul Wandrey (CDU)

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©Klaus Mai

FRIZZmag: Wie kam es zu Deinem Politikinteresse, wieso beschäftigst Du Dich in Deinem Alter schon so sehr mit Politik?

Paul Wandrey: Ich bin als Schüler über den Landtagswahlkampf reingerutscht, das war dieser Winterwahlkampf in Hessen2008/2009, eine sehr politische Zeit. Dann hab ich mich entschieden, mir das Ganze mal anzuschauen. Es war also schon eine bewusste Entscheidung, in die Politik zu gehen - und in die CDU zu gehen. Das hat sich dann nach und nach so weiter entwickelt, dass ich jetzt hier sitzen darf oder muss – wie man es nimmt.

Welches Thema liegt Dir in Darmstadt besonders am Herzen?

Schwierig zu sagen. Als Parteivorsitzender hab ich ein bisschen das Auge auf alles. Was mir persönlich aufgrund meines beruflichen Backgrounds liegt, sind die großen Bauthemen wie Straßensanierung, Schulbausanierung, also diese greifbaren Geschichten. Ich bin nicht so der Kulturfachmann. Mir liegen eher die harten als die weichen Themen, wenn man das so sagen kann.

Du bist ja mit 25 schon Parteivorsitzender geworden, das ist, wenn man sich die bisherige Geschichte der CDU anschaut, ja schon etwas besonderes, oder?

Das war vor zwei Jahren auf jeden Fall eine besondere Situation. Ich habe aber interessanterweise die Erfahrung gemacht, dass gerade die älteren Mitglieder mich unterstützt haben. Ich war halt in ganz Darmstadt engagiert durch meine Funktion als Vorsitzender der Jungen Union und allgemein in den Wahlkämpfen relativ präsent. Das haben gerade die älteren Mitglieder wahrgenommen und hatten deshalb tendenziell wenig Probleme mit mir und mich so-gar mehr unterstützt, als manch anderer.

Du bist ja vor Kurzem mit großer Mehrheit wiedergewählt worden, hast also kein Akzeptanzproblem als Kreisvorsitzender?

Ich fahr immer eine Linie, die auf einen möglichst breiten Konsens abzielt, versuche alle Beteiligten mitzunehmen. Manchmal ist auch eine Entscheidung notwendig, die den ein oder anderen vor den Kopf stößt, aber insgesamt habe ich nicht das Gefühl, ein Akzeptanzproblem zuhaben.

Worauf freust Du Dich, wenn Du auf demWeg zur Stadtverordnetenversammlung bist und sechs bis zwölf Stunden Sitzung vor Dir hast? Gibts es da positiveEmotionen, also sagst Du Dir: Toll, jetzt ist StaVo, geil, da gehe ich gerne hin?

Das würde ich jetzt nicht sagen. Es ist halt notwendig und es ist wichtig. Es gibt auch punktuell Momente, die einem etwas Positives geben. Man muss viel machen, um Projekte vorwärts zu bringen, das dauert immer eine sehr, sehr lange Zeit. Man kanneigentlich froh sein, wenn man in einemJahr ein Projekt, das einem wichtig ist, einStückchen voran gebracht hat, also es sind da eher die kleinen Erfolge.

Wenn man die hat, ist es aber doch motivierend, oder? Man darf nur nicht den schnellen Erfolg erwarten?

 Nee, den schnellen Erfolg auf jeden Fall nicht. Das ist Politik, es gibt eben nicht nur einen, der entscheidet, vor allem nicht in der Demokratie. Es gibt viele Menschen, die mitgenommen, viele Belange die berücksichtigt werden müssen.

Stell Dir vor, so eine Art OB-Fee erfüllt Dir einen Wunsch für Darmstadt, der morgen schon Realität ist. Welcher wäre das?

Dann würde ich wollen, dass alle Darmstädter Straßen auf einmal saniert sind. Inklusive Radwege, Gehwege, also komplett.

Wie stellst Du Dir Deine persönliche Zukunft vor? Wo siehst Du Dich in 20 Jahren?

Ich hoffe, dass zu meiner Tochter viel-leicht noch ein oder zwei Kinder dazu kommen. Politisch ist noch kein Ende in Sicht, von meinem Engagement her hab ich aber kein konkretes Ziel, auf das ich hinarbeite.

Wie viel Freizeit hast Du noch, in der Du machen kannst was Du willst?

Ich versuche, einen Abend die Woche was privat zu machen. Manchmal gelingt das, manchmal nicht.

Hast Du da dann ein spezielles Hobby?

Alles mögliche. Ich geh natürlich auch mal ganz gerne ein Bier trinken. Und ich mache gerne was mit meiner Frau zusammen. Wandern gehen wir viel, manchmal gammeln wir, um ehrlich zu sein, aber auch einfach nur zuhause rum.

Du hast Dich auf der Ludwigshöhe fotografieren lassen, warum?

Weil ich dort gerne spazieren gehe und man einen tollen Blick über Darmstadt hat.

Mehr Infos: twitter.com/paulwandrey

*6.7.1990 im Marienhospital, Abitur an der Viktoria-schule Darmstadt, Studium Bauingenieurwesen an der TU Darmstadt, seit 2016 tätig als Bauleiter, verheiratet, eine Tochter (im März 2018 geboren). In der CDU seit 2009, Stadtverordneter seit März 2016, Vor-sitzender der CDU Darmstadt seit 2016, vorher sechs Jahre Kreisvorsitzender der Jungen Union.

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