Trending Januar 2019

Die monatlichen Stadt-Kultur-Politik News

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©Klaus Mai

Seinerzeit berühmter als Bach

Plakette erinnert an Christoph Graupner


Anlässlich einer Tagung der Graupner-Gesellschaft übernahmen OB Jochen Partsch und der neuseeländische Graupner-Forscher Donald Maurice (Foto) die Enthüllung einer von ihm großzügig unterstützten Plakette zum Gedenken an Christoph Graupner (*1683 in Kirchberg, † 1760 in Darmstadt). Gemessen an Ruhm und Ruf zu Lebzeiten sind Graupners Spuren in Darmstadt heute wenig sichtbar. Zuletzt wohnte er in der Luisenstraße, damals „Straße in die Neue Vorstadt“, wo genau ist nicht bekannt. So fiel die Wahl auf die Nummer 5a: Einst hatte Landgraf Ernst Ludwig die Oberhoheit über seinen ersten Musiker, nun nimmt die Stadt die Erinnerung an ihn unter ihre Fittiche.

Deutsche Schuldenhauptstadt

Zweifelhafter Titel für Darmstadt


Laut Statistischem Bundesamt lag Darmstadt auch 2017 mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 14.581 Euro an der Spitze der kreisfreien Städte, vor Kaiserslautern (11.477) und Mainz (11.321). Die durchschnittliche Verschuldung lag bei 5.437 Euro. Das Bundesamt bezieht die Schulden ausgelagerter öffentlichen Einrichtungen und kommunalen Beteiligungen mit ein. Das kritisiert Kämmerer Schellenberg. Würde die Stadt das Klinikum, den Bauverein oder die Entega verkaufen - „Darmstadt hat diesen Weg ganz bewusst nicht gewählt” - läge die Pro-Kopf-Verschuldung bei 4.241, aktuell sogar nur noch bei 3.179 Euro.

Heiners Bike Bilanz

Neue Stationen für die Lastenräder


Das Heinerbike-Projekt hat seit März 2018 einen guten Start hingelegt, über 900 Menschen sind bereits registriert, Tendenz steigend. „Die Heinerbikes waren schon mehr als 10.000 km unterwegs“, freut sich Verkehrsdezernentin Barbara Boczek. Die kostenlos leihbaren Lastenbikes sind jetzt an fünf neuen Standorten zu finden. Der Schoppe-Schlepper steht am Comic cosmos in der Saalbaustraße 5, der Einkaufs-Esel bei eeemotion in der Frankfurter Straße 26, der Flohmarkt-Flitzer am AGORA Lokal in der Erbacher Straße 89, der Krempel-Karren in Arheilgen am Muckerhaus, Messeler Straße 112a, der Lincoln-Lader am Farbenkrauth in der Heidelberger Straße 195.

Zukunft braucht Erneuerung

Förderverein Liberale Synagoge sammelt


Weiter Spenden für sein aktuelles Projekt benötigt der Förderverein Liberale Synagoge. Überschrieben ist die Benefizkampagne mit „Darmstadt braucht eine Rabbi Bruno Italiener-Gedenktafel November 2019“. Ziel ist es, den legendären und nach 1945 der kollektiven Geschichtsvergessenheit anheim gefallenen Rabbiner und Tora-Gelehrten der Weimarer Republik, Dr. Bruno Italiener (1881-1956) zu ehren. „Rabbi Bruno Italiener war die zweite Lichtgestalt des liberalen Darmstädter Reform-Judentums. Er hat hier eine 20-jährige Ära geprägt - vom späten Kaiserreich bis kurz vor Ende der Weimarer Republik”, erläutert Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins.

Kohle für saubere Luft

Systemwechsel und Diesel-Fahrverbote


9,6 Mio Euro aus dem Bundesprogramm „Saubere Luft” fließen nach Darmstadt. Heag mobilo und Entega wollen damit einen „Systemwechsel“ befördern. Bis 2025 sollen Ladestrukturen geschaffen und 28 Dieselbusse durch Batteriebusse ersetzt, also ca. ein Drittel der Bus-Flotte elektrisch betrieben werden. Auch der EAD kriegt Kohle: 840.000 Euro u.a. für eine E-Kehrmaschine. Hätte Grün-Schwarz das alles früher betrieben, sagen die Roten, wären Darmstadt Fahrverbote erspart geblieben. Diese fielen vergleichsweise glimpflich aus: ab 1. Juni gelten in Hügelstraße und Heinrichstraße Fahrspurreduzierungen und Fahrverbote für Diesel-Autos unter der Euro-6-Norm.

Jugendstil bis Klohäuschen

Olaf Köhler ist neuer Denkmalpfleger


Er ist Fachmann in Sachen Denkmalschutz, kennt Darmstadts Geschichte und die baulichen Gegebenheiten vor Ort von seinem Architekturstudium an der TH Darmstadt. Olaf Köhler ist Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde und somit der neue städtische Denkmalpfleger. Seine beruflichen Erfahrungen als Architekt und Konservator im Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand qualifizieren den 1968 in Koblenz geborenen Köhler für diese Aufgabe. Letzte Station war die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, die für viele denkmalgeschützte Bauten verantwortlich ist. Köhler möchte sich für den Erhalt der Identität und der besonderen Baukultur in Darmstadt einsetzen.
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