Das große Wir-Gefühl

Bedouin - kulinarisches Wohnzimmer im Martinsviertel

by

© Klaus Mai

© Klaus Mai

© Klaus Mai

© Klaus Mai

© Klaus Mai

© Klaus Mai

© Klaus Mai

© Klaus Mai

Vor über 30 Jahren ist Tesfalul „Tesi“ Mebrahtu mit seinen Eltern aus Eritrea nach Darmstadt gekommen und hat sich schnell in die Stadt und die Heiner verliebt. Ganz besonders angetan hat es ihm das Martinsviertel. Dort hat er vor einigen Jahren sein Lokal, das „Bedouin“, eröffnet, das exzellente afrikanische Küche in wunderbarer Wohlfühlatmosphäre kredenzt und vielen Gästen zum zweiten Zuhause geworden ist.

Es begann mit einer Schnapsidee: Als er mit einigen Kollegen im beliebten Frankfurter Restaurant „Im Herzen Afrikas“ zum Essen war, kam Tesi Mebrahtu spontan die Idee, ein ähnliches Lokal in seiner Darmstädter Heimat zu eröffnen. Zwar belächelten die Kollegen das Vorhaben zunächst, war Tesi doch in erster Linie seinerzeit noch Rettungssanitäter und weniger Gastronom. Doch beseelt vom Wunsch, die afrikanische Küche nach Darmstadt zu holen, hängte Tesi seinen alten Job beim Roten Kreuz an den Nagel und eröffnete im Mai 2005 in der Bad Nauheimer Straße am Hundertwasserhaus sein „Bedouin“. Das Lokal fand innerhalb kurzer Zeit viele Freunde, doch einzig die Location stimmte noch nicht so recht. Am Schlossgartenplatz, gegenüber von St. Elisabeth, wurde Tesi schließlich fündig und übernahm die Räumlichkeiten eines ehemaligen griechischen Lokals. Mit viel Liebe, Herzblut und der Unterstützung von Familie und Freunden wurde aus der eher unansehnlichen, dunklen Taverne ein helles, architektonisch überaus ansprechendes, urgemütliches Lokal - das „endgültige Bedouin“ sozusagen.

Kaum nötig zu erwähnen, dass Tesi sein unternehmerisches Ziel inzwischen längst erreicht hat: die wunderbare afrikanische Küche mit eritreischem Fokus, die im „Bedouin“ offeriert wird, erfreut sich in ganz Darmstadt (und zum Teil weit darüber hinaus) größter Beliebtheit! Getreu dem Motto: „Klasse statt Masse“ ist die Speisekarte sehr überschaubar und präsentiert in ausgeglichenem Verhältnis vegetarische Speisen und Fleischgerichte aus Tesis Heimat Eritrea und dem nordafrikanischem Raum, wie beispielsweise Zingni Derhio, ein köstliches Hühnchengericht mit pikanter Tomaten-Zwiebel-Sauce und Zimt auf CousCous, serviert mit leckerem Ingera-Brot. Optimal zum Probieren ist der große „Bedouinteller“, der eine feine Auswahl sämtlicher „Bedouin“-Leckereien bereithält und zudem eine sehr gesellige Angelegenheit ist. Darüber hinaus sind auf einer großen Schiefertafel stets auch wechselnde Tagesgerichte zu finden, die das gastronomische Angebot kongenial abrunden. Zum Trinken gibt es neben Softdrinks wie Bionade und Co., frischem Minztee und verschiedenen Kaffeespezialitäten auch frischgezapftes Bier sowie eine feine Weinkarte, die kaum Wünsche offen lässt.

Doch das „Bedouin“ ist nicht nur ein hervorragender Ort zum Schmausen, sondern auch zum Trinken, Klönen, Spaß haben. Restaurant, Bar, Café, Wohnzimmerersatz - you name it. Das „Bedouin“ ist, was die Besucher dort finden möchten. Ein Ort der Vielfalt und des großen Miteinanders; viele seiner Gäste wurden im Laufe der Jahre gute Freunde, was kaum verwundert, da Tesi die Rolle des Gastgebers schlicht auf den Leib geschneidert scheint. Allgemein herrscht im „Bedouin“ das große „Wir-Gefühl“, das so typisch ist für das Martinsviertel. Ein Gefühl, das Tesi vermisst zu haben scheint. Denn nach einem längeren Abstecher ins durchaus reizvolle Bessungen hat es ihn vor einiger Zeit auch privat wieder ins Martinsviertel gezogen. Er passt ja auch wunderbar hierher - geerdet, herzlich, kein Typ für straighte, starre Konzepte - einfach machen und laufen lassen. So wie in seinem Wohnzimmer, dem Bedouin.

Weitere Infos:

Tel.: 06151 / 967 44 09

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: ab 18.00 Uhr Sonntag: Ruhetag

www.bedouin-darmstadt.de

Back to topbutton