Ich brauch Kaffee

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© Frank Behrens

Ich brauch Kaffee

Eine Tasse zum Frühstück, eine auf dem Weg zur Arbeit, dort angekommen die nächste und nach dem Mittagessen auch noch eine: Kaffee ist im Tagesablauf vieler Menschen etabliert. Dabei steht das „Lebenselixier“ vielfach in der Kritik und soll gesundheitsschädlich sein. Es gibt neue Studien, die anderes nahelegen.

Ein Morgen ohne Kaffee: für mich undenkbar! Vermutlich bin ich süchtig nach dem leicht-bitteren Heißgetränk. Tatsächlich bin ich mit meiner Kaffeevorliebe nicht allein. Pro Kopf trinkt jeder Deutsche etwa zwei Tassen Kaffee (á 0,2l) pro Tag. Laut einer britischen Studie liegt der Konsum in meiner Branche beim Doppelten: Ein Journalist trinkt im Schnitt 4 Tassen Kaffee pro Tag, dicht gefolgt von Lehrern und Polizisten.

Während beim Wasser etwa eine klare Konsumempfehlung vorliegt, gibt es beim Kaffee eine Konsumgrenze. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat diese auf 400mg Koffein pro Tag für einen Erwachsenen festgelegt, das sind etwa vier Tassen Kaffee.

Es gibt zahlreiche Studien, die die negativen Effekte des Koffeinkonsums untersucht haben. Zu viel Koffein im Körper soll zu Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Schlafstörungen führen. Zwei neue Studien verheißen aber Gutes für Kaffeeliebhaber. Das Imperial College London und die International Agency for Research on Cancer haben 520.000 Menschen aus 10 europäischen Ländern über mehrere Jahre untersucht und kommen zu folgendem Fazit: Hoher Kaffeekonsum wird mit einem geringeren Sterberisiko assoziiert, dies gilt für jede Art des Todes, besonders sei das Sterberisiko aber bei Kreislauf- und Verdauungserkrankungen gesunken. Eine zweite Studie der University of Southern California untersuchte den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Risiko an Krebs zu erkranken. Eine Tasse Kaffee pro Tag senkt das letale Krebsrisiko demnach um 12 Prozent, während zwei-bis drei Tassen das Risiko um 18 Prozent senken sollen.

Ob der Kaffee allerdings tatsächlich das Sterberisiko reduziert, ob es also einen kausalen Zusammenhang gibt, ist unklar. Auch die Autoren können sich ihre Befunde nicht erklären. Letztlich ist es wie mit so vielen Dingen im Leben: Mer waases net, mer mungelts nur. Hoch die (Kaffee-)Tassen.

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