Nur kein Stress…

Das Cafe Chaos - eine Darmstädter Institution

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© Klaus mai

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... ist in großen Lettern auf der ebenso umfangreichen wie illustren Speise- und Getränkekarte des Cafe Chaos zu lesen. Eine Ansage, die sich nicht nur auf das bis spät in die Nacht verfügbare Frühstück zu beziehen scheint, sondern gleichwohl als Motto für das Verweilen im legendären Eck-Lokal in der Müllerstraße, nahe der alten Stadtmauer zu verstehen ist. Das Chaos vereint heimelige Gemütlichkeit mit familiärem Flair und ist vielen Darmstädter eine zweite Heimat geworden. FRIZZmag war zu Besuch.

Seit 1983 betreiben Annette Weidner und ihr Mann Gerd Peter das Cafe Chaos und staunen selbst darüber, dass sie nun schon fast ihr halbes Leben hier verbracht haben.

Fest in der Werbebranche zuhause, suchte das Paar damals eine neue Herausforderung und stieß eher zufällig über ein Zeitungsinserat, in dem ein Lokalgeschäft zur Pacht angeboten wurde. Spontan, beherzt und gastronomisch recht unerfahren nutzten die beiden die Gunst der Stunde und unter- schrieben den Pachtvertrag. 

Auch wenn die Anfänge beileibe nicht so chaotisch waren, wie es der Name vielleicht vermuten lässt, galt es doch, einige Hürden zu nehmen. Personal konnte man sich noch kaum leisten und so war der Betrieb des Lokals ein absoluter Fulltime-Job. Zudem hatten die vormals dort beheimateten Lokale, wie z.B. das „Sport Café,“ einen eher zweifelhaftem Ruf und zum Leidwesen der neuen Pächter schauten einige frühere Gäste immer wieder mal in ihrem ehemaligen Stammcafé vorbei. Ein Konzertflügel, der neben vielen neuen Dekorationen zum Inte- rieur des Chaos gehörte, erwies sich hier als große Hilfe. „Das Ding hatte fast schon was von einem Türsteher“, erinnert sich Gerd. Viele Freaks sahen nämlich in einem Flügel schlicht den Inbegriff von elitärem Spießertum und machten auf dem Absatz kehrt. So fand mit der Zeit eine neue, bunt gemischte Stammkundschaft im Chaos ihr Zuhause.

Eine ähnlich gute Eingebung hatte Gerd einige Jahre später mit der Anschaffung alter Automaten, die - mittlerweile auf Euromünzen umgerüstet - immer noch ihren Dienst tun und ein Anziehungspunkt für viele Besucher sind. Wobei das Gros der Gäste vor allem wegen der einfachen, wie originellen und überaus schmackhaften Gerichte aus Annettes Küche immer wieder und gerne ins Café Chaos kommt. Viele der leckeren Suppen-, Salat- oder Pizza-Kreationen sind bereits seit Jahren auf der Karte, besonders die Nudelgerichte wie „Pepperhack“, „Toma-pur“ oder „Vampi-Ex“ sind echte Klassiker. Natürlich auch das bereits erwähnte „Nur kein Stress!“-Frühstück, wie auch die selbstgebackenen, wunderbaren Kuchen und, man kann es kaum glauben, der berühmte Eisbecher „Perversito“ mit Vanilleeis, Bananeneis, einer Sardelle, einer Essiggurke, Salzstangen und Haribo Erdbeeren erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Mittlerweile bewirten Annette, Gerd und ihre überaus kompetente Chaos-Mannschaft bereits die dritte und vierte Gäste-Generation. Und wenn das Chaos - immer mal wieder - als „Studententreff“ bezeichnet wird, weisen seine Macher freundlich aber nachdrücklich darauf hin, dass ihr Lokal keinesfalls nur ein Studentencafé sei. Wer sich sowohl am Tag als auch am Abend umschaut, wird feststellen, dass das Chaos über den (langen) Tag tatsächlich ein überaus vielfältiges Publikum zu Gast hat, junge Müttern und Väter mit ihren Kids, ältere Damenkränzchen, Mitarbeiter des nahegelegenen Finanzamtes und, natürlich, Studenten, allesamt fühlen sie sich bei Annette, Gerd und ihrer Crew pudelwohl. Es ist zur echten Institution gereift, dieses „etwas andere“ Café. Man darf zuversichtlich sein, dass auch künftige Generationen hier ihre Abende bei einem Bierchen und „Pepperhack“ verbringen werden oder kurz vor Mitternacht stressfrei frühstücken. 

Cafe Chaos

Mühlstraße 36, 64283 Darmstadt

Telefon: 06151 / 20 6 35

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag: 09.00 – 01.00 Uhr 

Keine Reservierungen!

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