„Ich wollte unbedingt spielen“

FRIZZmag.de im Gespräch mit Lilien-Neuzugang Luca Caldirola

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© Klaus Mai

Von der Weser ans Bölle – nach zwei Jahren bei Werder Bremen wechselte Luca Caldirola im vergangenen Sommer auf Leihbasis zum SV Darmstadt 98 und hat sich bereits nach kurzer Zeit seinen festen Platz in der Stammelf erspielt. FRIZZ - Das Magazin traf den sympathischen Verteidiger zum Interview und sprach mit ihm über die Vorbereitung auf die Rückrunde, seine Qualitäten als Stürmer und sein prominentes Haustier.

FRIZZ: Ihr wart Anfang Januar im Traininglager im türkischen Lara. Wie sind die Vorbereitungen auf die Rückrunde gelaufen?

Luca Caldirola: Sehr gut. Wenn man mal von dem Sturzregen am ersten Tag absieht, waren die Bedingen vor Ort gut. Da lief alles nach Plan. Wir haben zwei, drei Mal am Tag trainieren können und gut an uns gearbeitet. Wir sind auf jeden Fall in sehr guter Form und bereit für die Rückrunde. 

FRIZZ: Der SV98 hat seine bis dato beste Bundesliga-Hinrunde gespielt. Trotzdem lief es zum Ende der Hinrunde mitunter durchwachsen. Gab es hierzu Ansagen im Trainingslager? 

Luca Caldirola: Nein, nicht wirklich, denn wir wussten ja alle, dass es auch mal schwierigere Phasen geben würde. Klar, die letzten Spiele hätten besser laufen können. Vor allem gegen Hertha und Gladbach lief das unglücklich. Aber trotzdem: Wir hatten vor Beginn der Rückrunde 18 Punkte! Das hätte uns zu Beginn der Saison kaum jemand zugetraut. Viele hätten uns damals für den Start in die Rückrunde eher schon auf einem Abstiegsplatz gesehen. Nein, wir müssen einfach nur weiter Gas geben und kämpfen. So wie wir das auch in den ersten fünf, sechs Spielen in der Hinrunde gezeigt haben. Da haben wir gegen sehr gute Mannschaften gespielt und uns durchaus behaupten können. 

FRIZZ: Du hast sowohl im Trainingslager als auch beim Testspiel gegen den Chemintzer FC in der Türkei in der Offensive geglänzt. Die Position des Stürmers scheint Dich zu reizen, wäre das was für Dich?

Luca Caldirola: (lacht) Ach, so etwas ist mir eigentlich egal. Wenn ich als Innenverteiger gesetzt bin, finde ich das natürlich gut, weil das einfach meine bevorzugte Spielposition ist. Aber wenn ich, wie jetzt, Linksverteidiger spielen soll, ist das auch ok für mich. Das ist die Entscheidung des Trainers. Aber Stürmer? Mir macht es auf jeden Fall auch Spaß, Tore zu schießen, keine Frage (grinst). 

© Klaus Mai

FRIZZ: Du bist im Sommer von Werder Bremen zu den Lilien gekommen. Ist es Dir schwer gefallen, von Werder wegzugehen?

Luca Caldirola: Naja, sportlich lief es ja nicht so. Ich bin kaum zum Einsatz gekommen, war die ganze Saison über vielleicht sechs oder sieben Mal auf dem Platz. Ich wollte aber unbedingt spielen! Und in Darmstadt kann ich das. Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden und fühle mich absolut wohl bei den Lilien. Und natürlich möchte ich weiter spielen und unser Team unterstützen.  

FRIZZ: Worin liegen, Deiner Meinung nach, die Unterschiede zwischen dem kleinen Aufsteiger Darmstadt und einem Traditions-Bundesligaclub wie Werder Bremen, mal abgesehen vom Budget?

Luca Caldirola: Das ist einfach etwas komplett anderes. Bremen ist mehrfacher Deutscher Meister und hat auch internationale Erfahrung, Champions League, Uefa-Cup. Das ist eigentlich ein Top Club. Die Lilien waren 2010 noch in der vierten Liga und haben dann diesen sensationellen Aufstieg geschafft. Man kann die Vereine einfach nicht vergleichen. Aber mir gefällt es hier, wie gesagt, sehr. Ein wunderbares Team und großartige Fans!      

FRIZZ: Eine Zeitung schrieb nach Deiner Ankunft in Darmstadt, Caldirola habe den "Glamour nach Darmstadt" gebracht. Was sicher auch an Deiner Frau Marija liegt, die als Model arbeitet und fleißig twittert. Wie gute habt Ihr beiden Euch in Darmstadt mittlerweile eingelebt?

Luca Caldirola: Glamour? Aha (lacht). Wir haben uns beide wirklich super hier eingelebt. Was aber auch leicht war. Die Stadt gefällt und, die Leute sind alle sehr nett und aufmerksam, und es gibt jede Menge Italiener hier. Alles sehr familiär – für mich ist das wirklich perfekt. Ich fühle mich sehr wohl hier.

FRIZZ: Es gibt noch einen weiteren Star in der Familie Caldirola - Eure Katze "Rosie" hat sogar einen eigenen Instagram-Account mit über 1000 Followern. Wie kam es dazu? 

Luca Caldirola: Das fing schon in Bremen an. Ich hatte ab und an ein Foto von Rosie auf Facebook gepostet. Die Fans fanden das klasse und mochten die Katze sehr. Die Fans wollten einfach mehr Bilder von Rosie sehen, es kamen dann immer wieder Vorschläge, für Rosie einen eigenen Instagram Account einzurichten. Also haben wir uns darauf eingelassen und der Katze ihren eigenen Instagram Account eingerichtet, den meine Frau seither betreut. Mittlerweile ist Rosie tatsächlich so etwas wie ein kleiner Star (lacht).

© Klaus Mai

FRIZZ: Du bist ja nur für ein Jahr von Bremen an den SV Darmstadt 98 ausgeliehen. Man hört, dass Werder sehr erfreut über Deine Entwicklung hier am Böllenfalltor ist und Dich Gerne wieder nach der Saison zurückholen möchte. Ist da was dran? Wirst Du in Darmstadt bleiben?

Luca Caldirola: Bis Juni läuft hier mein Vertrag. Ich bin also ein Lilienspieler, deshalb gilt meine ganze Aufmerksamkeit momentan auch nur dem SV Darmstadt 98. Ich gebe mein Bestes und im Sommer müssen wir dann schauen, was passiert. Gegenwärtig interessiert mich alles andere nicht. 

FRIZZ: Das Testspiel vor der Rückrunde gegen Nürnberg lief leider noch nicht so rund. Wie siehst Du die Chancen der Lilien für den Klassenerhalt? 

Luca Caldirola: Ich habe großes Vertrauen in unsere Mannschaft. Wir haben eine gute Hinrunde hingelegt, und ich denke, dass wir diese Leistungen auch in der Rückrunde abrufen können. Als Team haben wir meiner Meinung nach auf jeden Fall genug Qualität, um auch in der kommenden Saison in der ersten Bundesliga spielen zu können. 

FRIZZ: Vielen Dank für das Gespräch.

Weitere Infos unter: 

www.sv98.de

www.facebook.com/SVDarmstadt1898eV

www.facebook.com/caldirolaluca

www.instagram.com/rosie_scottishfold

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