Eis: Glücklich, schlauer, dicker und Hirnfrost?!

FRIZZ-Wissenschaftskolumne

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Ein Eis bitte. Eis ist Kindheitserinnerung pur. Studienbelegen, dass es glücklich und schlauer macht– und dicker. Wird das ein Problem?

Wenn ich ein Orangeneis am Stiel sehe, denke ich direkt an die Freibadbesuche als ich noch im Grundschulalter war. Beim Pinocchio- oder Biene Maja-Becher bin ich mit meinen Eltern in der Lieblingseisdiele meiner Kindheit. Ein wenig Nostalgie macht sich breit, unwillkürlich muss ich lächeln. So wie mir geht es laut einer Umfrage von TNS Emnid jedem zehnten Deutschen. Beim Gedanken an diese Kindheitserinnerungen bin ich glücklich, ganz ohne ein Eis gegessen zu haben.

Dabei hat ein Londoner Forscherteam sogar wissenschaftlich gestützt, dass Eisverzehr die Lustzentren im Gehirn einschaltet - ein Löffel Eis reicht schon. Er wirkt so, als würden wir unsere Lieblingsmusik hören.

Was für ein kühler Wundersnack Eis doch ist, denn schlauer soll es auch noch machen. Yoshihiki Koga, ein japanischer Professor, will herausgefunden haben, dass ein Eis zum Frühstück die Aufmerksamkeit und die geistige Leistungsfähigkeit verbessert. Er vermutet, dass es die Kombination von Kälte und Zucker ist, die das Gehirn leistungsfähiger macht. Denn nur mit kaltem Eiswasser funktioniert das Experiment nicht.

Diese Studien sind aber mit Vorsicht zu genießen, denn beide wurden von der Süßwarenindustrie beauftragt und bezahlt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die beobachteten Effekte mit langfristigem, höherem Konsum merklich abschwächen und die Zuckerbomben dem Körper dann eher schaden als nutzen.

Vielleicht sollten wir doch nicht zu viel Eis essen. Wer zu schnell schlingt, wird arrrghh mit Hirnfrost bestraft: stechenden Kopfschmerzen, die auftreten, sobald die Zähne das Eis berühren. Lange war unklar, woher dieses Phänomen kommt, jetzt will die Wissenschaft die Antwort kennen. Das Gehirn krampft quasi. Beim Eiskonsum wird ein Kältereiz auf die Blutgefäße im Mundraum übertragen, es fließt besonders viel Blut in den Kopf, was den Druck im Gehirn erhöht. Das haben die Harvard Medical School und das Uniklinikum in Halle (Saale) herausgefunden. Gefährlich ist dieser Hirnfrost für den Menschen aber zum Glück nicht.

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