Neuer Klimavertrag. Was bedeutet das eigentlich?

FRIZZ-Wissenschaftskolumne

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195 Staaten und die EU haben am 13. Dezember 2015 einen neuen Klimavertrag beschlossen. Sie wollen die Temperaturerhöhung auf unter zwei Grad begrenzen, im Idealfall soll sie 1,5 Grad betragen. Ab 2050 sollen wir dann „klimaneutral“ leben, sprich: produzierte Treibhausgase müssen dann kompensiert werden, beispielsweise durch CCS (CO2-Abscheidung und –Speicherung) oder durch neu gepflanzte Bäume.

Der Parisvertrag soll 2020 das Kyoto-Protokoll von 1997 ablösen. Bis dahin müssen alle Unterzeichner die Verpflichtungen zu nationalem Recht gemacht haben. Es ist das erste Mal, dass sich alle Länder gemeinsamen Klimazielen verpflichten. Das neue Weltklimaabkommen wird am 22. April 2016, dem „Tag der Erde“, bei einer Sitzung der Vereinten Nationen unterzeichnet.

Um die spät sichtbaren Erfolge zu gewährleisten, müssen die Staaten regelmäßig über ihre Klimaschutzerfolge berichten. Zusätzlich werden ab 2018 die freiwilligen Versprechen (INDCs) kontrolliert. Bei der Uno-Weltklimakonferenz in diesem Jahr wird das Thema Schäden und Verluste durch den Klimawandel ganz oben auf der Agenda stehen. Während der 14-tägigen Verhandlungen in Paris wurden bereits Ausgleichszahlungen durch die alten Industriestaaten beschlossen (allerdings im zweiten, unverbindlichen Teil). 100 Milliarden Dollar sollen ab 2020 jährlich bereitgestellt werden, um Klimaverlierer abzusichern und deren Energieversorgung umweltfreundlicher zu gestalten. 

Die 1,5-Grad-Marke ist nur erreichbar, wenn die Staaten fossilen Energien den Rücken zudrehen. Auch Umweltministerin Barbara Hendricks will bis Mitte des Jahrhunderts einen schrittweisen Ausstieg aus Kohle und Öl durchsetzen. Die nationalen CO2-Emissionen sollen so um 80 bis 95 Prozent im Vergleich zu 1990 reduziert werden.

Einen konkreten Plan will Hendricks in diesem Jahr vorlegen. Bisher steht fest, dass die Bundesregierung den CO2-Ausstoß bis 2020 bereits um 40 Prozent senken will, um die hochgesteckten Ziele im Jahr 2050 zu erreichen. Im Jahr 2013 waren laut Umweltbundesamt 23,8 Prozent erreicht (immer im Vergleich zu 1990). Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor.

Für Deutschlands Bürger bedeutet dies, dass sie vermutlich bald auf „saubere“ und „grüne“ Energie umsteigen werden. Wer den privaten Klimaschützer in sich entdeckt sollte (laut Greenpeace):

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