Dem Datterich verschrieben

Seit über 90 Jahren im Dienste der Mundart: Die Hessische Spielgemeinschaft

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© Hessische Spielgemeinschaft

Die Stücke Ernst Elias Niebergalls, allen voran natürlich „Der Datterich“, stehen seit jeher im Fokus der Inszenierungen der Hessischen Spielgemeinschaft. Doch bei aller Tradition wagt das Ensemble gerne immer wieder auch den Blick über den Darmstädter Tellerrand und erschließt sich Stücke jenseits des Darmstädter Klassikers.

Die Hessische Spielgemeinschaft stellt seit ihrer Gründung eine Besonderheit in der Theaterlandschaft dar. 1925 unter Förderung des damaligen Generalintendanten Ernst Legat gegründet, stand die Spielgemeinschaft als einzige Mundartbühne von Anbeginn an in enger Beziehung zum Darmstädter Landes- bzw. dem späteren Staatstheater.

Legat, ein großer Bewunderer Ernst Elias Niebergalls, verwirklichte mit der Spielgemeinschaft seine Idee, das Darmstädter Lokalstück schlechthin, den „Datterich“, von Laien gespielt, erfolgreich auf die große Bühne zu bringen. Seither steht die beliebte Lokalposse auf dem Spielplan des heutigen Staatstheaters, in das die Spielgemeinschaft nach Zerstörung des alten Hauses im Krieg und Eröffnung des neuen Hauses 1973 eingezogen ist.

Doch die Spielgemeinschaft hat sich im Laufe der Jahre auch jenseits des „Datterich“ stets neue Werke erschlossen und erfolgreich auf die Bühne gebracht z.B. „Der fröhliche Weinberg“, „Schinderhannes“, Katharina Knie“ von Carl Zuckmayer, „Einen Jux will er sich machen“ von Johann Nestroy oder „Das Wirtshaus im Spessart“ von Curt Gutbrod, um nur einige zu nennen. In ihrer fast 100jährigen Geschichte hat die Hessische Spielgemeinschaft die Darmstädter Mundart stets aufs Neue wunderbar präsentiert und seit 1925 Generationen von Mundartfreunden in meist ausverkauften Vorstellungen mit „Heinerdeutschen“ Stücken begeistert.

Und dabei hat das Ensemble den Datterich hervorragend durch die Zeit begleitet, wie die viel beachtete, moderne Adaption des Klassikers anlässlich des 200. Geburtstages von Ernst Elias Niebergall vor zwei Jahren eindrucksvoll belegte. Die Inszenierung von David Gieselmann war ein voller Erfolg und wird nun im März dieses Jahres bereits in die dritte Spielzeit übernommen. Und auch ein neues Stück bringt die Spielgemeinschaft 2017 auf die Bühne: Am 09. Juni feiert das Lustspiel „Pension Schöller“ von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs im Kleinen Haus Premiere. Regie führt Judith Kuhnert, die mit ihrer Inszenierung „Frau Müller muss weg“ einen der größten Publikumserfolge am Staatstheater feiern konnte und über eine profunde Kenntnis in Sachen Komödie verfügt.

Aber auch durch Lesungen, besonders der traditionellen Heinerfestlesung, nimmt die Hessische Spielgemeinschaft ihre satzungsgemäße Aufgabe war, die Mundart, insbesondere die Darmstädter Mundart zu fördern und zu pflegen. So stimmt die Spielgemeinschaft im Sommer zum nunmehr 17. Mal am Vorabend die Heinerinnen und Heiner auf das Fest der Darmstädter Feste mit Texten und Tönen ein. Ein ereignisreiches Jahr für Mundartfreunde, keine Frage! Man darf gespannt sein.

Weitere Infos:

www.hessische-spielgemeinschaft.de

www.facebook.com/HessischeSpielgemeinschaft

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