Learning by doing

20 Jahre „Nonstock“ – eine Rückschau

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© Marcel Köttner

Mit viel Leidenschaft und Herzblut haben Burkhard Röder und seine Mitstreiter*innen im Odenwald ein ganz besonderes Festival auf den Weg gebracht, das sich auch weit über die Grenzen des Odenwaldes hinaus einen exzellenten Ruf erworben hat.

Nein, einen konkreten Plan gab es sicher nicht. Und ganz bestimmt keine Vorstellung davon, zwei Jahrzehnte lang regelmä- ßig ein Festival auf die Beine zu stellen. Das „Nonstock“ war aus der Not geboren. Nonrod, Ende der 90er Jahre: ein kleines Dorf im Odenwald, 99 Menschen leben hier, es gibt mehr Kühe als Einwohner. Auch Burkhardt Röder und seine Familie sind hier zuhause. Die Eltern sind Landwirte und haben einen großen Hof. Burkhardt hingegen ist voll auf Musik. Mit seiner Band „HMP“ verbringt er die meiste Zeit, doch Auftritte sind selten, denn im Odenwald fehlt es an Locations. Warum also nicht mit einigen befreundeten Bands auf dem „Röder-Hof“ ein kleines eigenes Festival veranstalten? Burkhardts Bruder möchte zudem noch sein Diplom feiern – mehr Gründe für eine Sause braucht es nicht. Die Eltern sind überzeugt. Gleich das erste „Nonstock“ 1998 wird ein voller Erfolg! Mehr als 400 Besucher feiern ausgelassen, klare Sache, dass das Festival fortgesetzt wird.

Mit den Jahren steigen die Ansprü- che und auch die Anforderungen an das Team. Der Umzug auf die große „Festivalwiese“ vor Nonrod, Organisation, Sponsorensuche, Gagen und Verträge mit zunehmend größeren Bands verhandeln, und, und, und. Doch Burkhardt und sein Team lassen sich nicht aus der Ruhe bringen, „learning by doing“ heißt die Devise. Im Jahr 2004 wird schließlich der „Kulturwiese Nonstock e.V.“ gegründet, um das Ganze in geordnete Bahnen zu lenken. So vielfältig das Team im Verein, so vielfältig auch das Programm und die Ideen: Neben jeder Menge Livemusik gibt es Theaterbühnen, Poetry Slams, Filmnächte, Disco-Nächte, gerne auch in Kooperationen mit befreundeten Machern wie der „Bedroomdisco“. Das Festival wächst und gedeiht, was sicher auch am guten Gespür des Booking Teams für neue Acts liegt. So sind im Laufe der Jahre Größen wie „Irie Révoltés“ oder „Feine Sahne Fischfilet“ zu Gast. Absolutes Highlight sicher das Festival 2011 mit den damaligen Senkrechtstartern „Casper“ und „Kraftklub“. Über 4.000 Leute kommen und setzen das kleine Nonrod endgültig auf die Karte von Festivalfans aus der ganzen Republik.

Doch die 2014er Ausgabe des „Nonstocks“ schließlich fällt buchstäblich ins Wasser. Dauerregen, maue Besucherzahlen und der permanente Spagat zwischen Festival und Alltagsleben führen zu einer Zäsur. Man entschließt sich, 2015 auf dem „Röder-Hof“ ein „Mini-Nonstock“ zu feiern, was so gut ankommt, dass die Macher entscheiden, ab 2016 mit einer „Farmer’s Edition“ dauerhaft wieder an den Ort zurückzugehen, wo alles begann. „Small Festival, big attitude“ lautet das Motto seither. „Klein, aber noch feiner“ (falls das überhaupt möglich ist), könnte man auch sagen. Ein Konzept, das ankommt: Seit dem Umzug ist das „Nonstock“ stets schon im Vorfeld ausverkauft und auch 2018, im Jubiläumsjahr, dürfen Musik- und Kulturfans sich auf ein exzellentes Festival im schönen Odenwald freuen und eine amtliche Party feiern!

FRIZZ präsentiert!

Nonstock 2018 Fr., 6.7. & Sa., 7.7., 17 Uhr, Röder-Hof, Nonrod

Mehr Infos unter:

www.nonstock.de 

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