Autokratische Lügenmärchen

„Kiss me, Kate“ (ab 2.2.), „Peer Gynt“ (ab 9.2.) und Ballett „Liliom“ (ab 22.2.) im Staatstheater Darmstadt

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Die starbesetzte Inszenierung von „Der Widerspenstigen Zähmung“ könnte ein Erfolg werden, wären da nicht die Streitigkeiten zwischen den beiden Hauptdarstellern, die sich  ebenso oft in den Haaren liegen wie ihre Charaktere in Shakespeares berühmter Komödie. Als dann noch Gangster und eine neue Liebe ins Spiel kommen, ist das Chaos auf und neben der Bühne perfekt. Erik Petersen (Regie) hat Cole Porters Evergreen „Kiss me, Kate“ als ein grandioses Orchester-Feuerwerk aus Musik und Sprache fürs Großes Haus eingerichtet. Eine Renaissance an deutschen Sprechtheatern erlebt derzeit auch Ibsens „Peer Gynt“. Zu deutlich die Parallelen zwischen Staatsführern unter Autokratie-Verdacht und jenem Bauernsohn am nordischen Fjord, der sich an den eigenen Lügenmärchen berauscht, die ihm eine Zukunft als Kaiser der Welt orakeln. Einen Blick hinter die Fassade der bürgerlichen Gesellschaft wirft hingegen Ballett-Direktor Tim Plegge mit seiner Bearbeitung von Molnars „Liliom“. Weiterhin im Spielplan: „Diener zweier Herren“ (Foto).

www.staatstheater-darmstadt.de

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