Der Mehrgenerationen-Ermittler
Mit dem Musical „Sherlock Holmes - Next Generation“ macht sich Arthur Conan Doyles berühmte Spürnase aus der Baker Street auf zu neuen Musiktheater-Ufern. Der Meisterdetektiv ermittelt unter anderem am 5. Dezember im Offenbacher Capitol Theater.
Wer heute an diesen britischen Meisterdetektiv denkt, der erinnert sich wohl kaum noch an die Buchvorlage, hat vielleicht die modernistische BBC-Verfilmung mit Benedict Cumberbatch vor Augen. Bei der Musical-Fassung von Rudi Reschke liegt die Betonung auf der Unterzeile „Next Generation“. Denn hier sind Holmes (Ethan Freeman) und sein treuer Begleiter Dr. Watson (Frank Logemann) in die Jahre gekommen und eine neue Altersgruppe kämpft an ihrer Seite gegen das Böse - so fahndet auf der Showbühne nun eine Mehrgenerationen-Detektei, in der Musik Trumpf ist. Dabei geht es um einen Mordfall im Zusammenhang mit dem berühmtesten Diamanten der Welt, dem „Auge des Horus“. Während der Ermittlungen wird Holmes auch diesmal von den Schatten seiner Vergangenheit eingeholt, in Gestalt seiner alten und einzigen Liebe Irene.
Eine Projektion teilt dem Publikum in der leichtfüßigen Bühnenbearbeitung immerhin mit, dass es sich im England des Jahres 1910 befindet, was das Setting der folgenden Szene noch weiter untermauert: Zwei Männer fortgeschrittenen Alters sitzen entspannt und ein bisschen selbstgefällig in ihren Ohrensesseln vor dem Kamin, während ihnen Tee serviert wird. Auf der Anrichte liegt ein großer Stapel Briefe: Post von Menschen, die die Hilfe der beiden Männer erbitten. So beginnt es, das gefeierte Musical, das 2019 in Hamburg Uraufführung hatte und im selben Jahr auch in München am Deutschen Theater begeisterte, bevor es durch Corona für zweieinhalb Jahre eingebremst wurde.
Die deutschen Sherlock-Holmes-Macher um Reschke, Theo Reichardt und Jo Quirin, haben sich in den vergangenen Monaten nicht ausgeruht, sondern die Zeit genutzt, die Tournee-Produktion nochmals zu überarbeiten und weiter zu verbessern, um den Besuchern ab Herbst 2022 ein hochwertiges, optisch und akustisch ausgereiftes Bühnen-Highlight zu präsentieren. Sämtliche Choreografien sind von Silvia Varelli komplett neu kreiert worden, ohne dabei die literarische Kunstfigur zu verwässern, die der britische Schriftsteller Arthur Conan Doyle bereits vor mehr als 130 Jahren erschuf, die aber bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Die vier Kriminal- und über 50 Kurzgeschichten um den Meisterdetektiv aus der Baker Street wurden in unzähligen Sprachen übersetzt und lieferten den Stoff für diverse Theaterstücke, Hörspiele, Comics, Filme und eine Serienadaption. Auch wer bereits alles Wissenswerte über die populäre Schnüffelnase zu kennen glaubt, sollte sich das Offenbacher Musical-Gastspiel nicht entgehen lassen.
Das Musical „Sherlock Holmes - Next Generation“ gastiert neben Offenbach (5.12.) auch noch in Mannheim (6.12.). An den bekannten Vorverkaufsstellen sind noch Karten erhältlich. Bereits erstandene Tickets aus 2020 und 2021 behalten ihre Gültigkeit. Weitere Infos hält der Internetauftritt des Veranstalters unter www.sherlockholmes-musical.de bereit.