Klarsicht durch Leid

Theater trainiert unsere Imagination wie Sport unsere Muskeln. Sagt Karsten Wiegand (Foto), der Intendant des Staatstheaters. Nach Corona-Lockdown und beachtlichen interaktiven Fingerübungen, können die Kreativen zum neuen Spielzeitmotto („Komm ins Offene“) beweisen, dass sie ihr Handwerk noch beherrschen. Gelegenheit dazu bietet Dostojewskis Geschichte des Fürsten Myschkin, der die Schweiz verlässt und in die Petersburger Gesellschaft gerät. Seiner Epilepsie wegen „der Idiot“ genannt, erblickt der Protagonist in seiner naiven Art die Menschen in ihren sozialen Spannungen und dem daraus resultierenden Leid.

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