Ravioli gegen das Vergessen

Patrick Süskinds „Der Kontrabass“ im Darmstädter Theater im Pädagog (ab 23.2.)

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Mit dem furiosen Monolog eines Kontrabassisten schrieb Patrick Süskind, der mit dem „Parfüm“ weltberühmt wurde, seinen einzigen Theatertext: Allein in seinem Musikzimmer sinniert und flucht der namenlose Orchesterbeamte über sich, seine Arbeit, die Liebe - und vor allem über sein Leben mit dem größten aller Streichinstrumente. Bekannte hiesige Schauspieler wie Hans-Joachim Heist oder Walter Renneisen haben diese köstlichen Szenen mit heiterer Menschlichkeit angerührt, die betroffen machte. Der einsame Musiker deckt den Tisch liebevoll mit Set, Serviette und Kerze - und kredenzt sich selbst nur Ravioli aus der Dose. Felix Münk, der vor einigen Jahren in einer von Klaus Lavies und dem kürzlich tödlich verunglückten Hanno Hener erstellten Datterich-Neufassung reüssierte, könnte diesen Chaplin-Tiefgang des Mitempfindens auf der Pädagogtheater-Bühne erneut meisterlich ausloten. Schließlich ist dieser Kontrabassist dem Publikum näher als so mancher Nachbar. Schauspieler Münk liebt nicht nur Kontrabässe, sondern privat  auch Bier und freut sich auf sein Solo. Zur Einstimmung auf die Premiere konnte der Regisseur und TiP-Leiter Klaus Lavies zudem den bekannten und preisgekrönten Darmstädter Kontrabassisten Jürgen Wuchner und einen Kollegen gewinnen, die hören lassen, was ein Kontrabass so von sich gibt, wenn wahre Profis ihn bedienen.

Das TiP findet man in der Pädagogstraße 5. Wer zur Premiere (23.2) keine Karten mehr bekommen hat, sollte sich die nächsten Termine am 4.3., 9.3., 16.3., 18.3., 25.3. und 6.4. unbedingt vormerken.

www.paedagogtheater.de

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