Überzeichneter Nervenkitzel

„Der Diener zweier Herren“ (ab 1.11.) und „Momo“ (ab 18.11.) im Staatstheater Darmstadt.

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© Robert Schittko

Truffaldino hat es nicht leicht. Die Arbeitsstelle bei nur einem Herren ernährt ihn nicht. So tritt er heimlich eine zweite an. Doch statt vollem Magen und doppeltem Lohn erwarten ihn harte Arbeit und Nervenkitzel, denn beide Dienstherren steigen im gleichen Wirtshaus ab. Jetzt muss Truffaldino nicht nur zweifach Wünsche erfüllen, sondern sich ständig neue Ausreden einfallen lassen, damit die Chefs ihm nicht auf die Schliche kommen. Goldonis Verwirrspiel ist mit wohltuender Albernheit und vorgegebenen Überzeichnungen eines der Commedia dell’arte-Stücke schlechthin. Andreas Merz-Raykov (Regie) wird sich einiges einfallen lassen müssen, wenn dieses klassische Sommertheater im klimatisierten Kleinen Haus auf Temperatur kommen soll. Als ein Evergreen im Vorweihnachtsspielplan darf hingegen „Momo“ gelten. Regisseurin Jule Kracht hat Michael Endes kindgerechte Absage an materielle Dinge erst in Augsburg und nun in Darmstadt eingerichtet. Hohe Wellen im Spielplan schlägt zudem weiterhin „Moby Dick“ (Foto).

www.staatstheater-darmstadt.de

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