Suche nach tropfenden Duschen

„Winterreise“ (ab 11.11.), „Die rote Zora“ (ab 19.11.) und „Indien“ (ab 29.11.) im Darmstädter Staatstheater

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Anders als gewohnt startet Tim Plegge als Chef des Hessischen Staatsballetts nicht mit einem Dreiteiler, sondern mit einem Handlungsballett in die neue Spielzeit. Dabei soll der „gewohnte Pfad des Erzählens ein wenig verlassen“ werden: Thema ist Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ in der Orchester-Bearbeitung des Wiesbadener Komponisten Hans Zender. Kameradschaft und Solidarität, sich als Individuum nicht beugen zu lassen in der Masse von Konformisten, das sind Werte, die der Autor Kurt Held in seinem 1941 erschienenen Kinderbuch „Die rote Zora und ihre Bande” vermittelte. Regisseur Ulf Goerke könnte in Darmstadt die Botschaft noch ausbauen, wenn er nicht klagt, sondern schonungslos fragt, woran es liegt, dass junge Menschen auf die Straße ins Abseits geraten. Im Auftrag des Fremdenverkehrsverbandes reisen hingegen Heinz Bösel und Kurt Fellner durch die Lande und überprüfen die Qualität von Landgasthöfen. Sie essen sich durch rustikale Speisekarten und schlafen in durchgelegenen Betten, immer auf der Suche nach dem Haar in der Suppe und tropfenden Duschen. David Gieselmanns hessische Fassung von Josef Haders Kult-Road-Trip „Indien“ führt nicht durch Österreich, sondern ins Land von Handkäs und Ebbelwoi. Außerdem im Spielplan: „Judith“ (Foto).

www.staatstheater-darmstadt.de

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