Restart: Kultur

Regionale Highlights in der „Centralstation“

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©Benjamin Metz

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Wohl kaum eine Branche ist von der aktuellen Corona-Krise wirtschaftlich so schwer getroffen wie der Kultur- & Veranstaltungsbereich. Dass Kultur trotz Abstandsregel möglich sein kann, zeigt nun die „Centralstation“ mit ihrem Programm „Von 0 auf 100“.
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Auch wenn der Shutdown für einen Großteil unserer Gesellschaft mittlerweile im Alltag nur noch geringfügig eine Rolle spielt, sind die Nachbeben in Unternehmen der Freizeit-, Tourismus- und Veranstaltungsbranche nach wie vor schmerzlich zu spüren. Denn wo „Abstand halten“ weiterhin oberstes Gebot ist, sind Konzerte, Feste und Großveranstaltungen à la „Rock am Ring“ undenkbar. Mehr als 80.000 (!) Veranstaltungen mussten Corona-bedingt alleine in der Zeit von März bis Mai hierzulande abgesagt werden. Die wirtschaftlichen Folgen für die Branche sind bis dato nicht absehbar. 

Doch es gibt auch Lichtblicke: So hat beispielsweise die „Centralstation“ an einem tragfähigen, Corona-gerechten Veranstaltungs- und Hygienekonzept gearbeitet und kann so seit Anfang Juni mit Unterstützung der Stadt und eines örtlichen Sponsors ihre Bühne für Kulturschaffende und ein (überschaubares) Publikum freigeben. „Von 0 auf 100“ heißt die Reihe, ein Sommerprogramm für unter 100 Gäste, das in Kooperation mit vielen Darmstädter Kulturschaffenden und Kulturorten ein ausgesuchtes, überaus vielfältiges Programm mit lokalen und regionalen Künstler*innen bietet. Zudem schaffen die Veranstalter mit der Reihe neben den Künstler*innen und Bands auch für die zahlreichen Bühnentechniker*innen, Grafiker*innen, Gastronom*innen oder Minijobber, die ebenfalls größtenteils seit Mitte März keinerlei Verdienste hatten, neue Einnahmemöglichkeiten.

Auch wenn der Name es suggerieren könnte, für einen Hochgeschwindigkeitsstart steht „Von 0 auf 100“ nicht. Eine „vorsichtige Öffnung“ trifft es eher. Die Halle der „Centralstation“ dient als großes Entrée, die vorab ausgefüllten Zettel mit ihren Kontaktdaten geben die Besucher am Einlass ab und werden, ähnlich wie beim Flugzeugboarding, in Etappen eingelassen und nehmen nach einem festen Prozedere im oberen Saal Platz. 

Obgleich die ausgedünnten Stuhlreihen dort ein eher ernüchterndes Bild abgeben, kann im Saal durchaus klassisches Rock'n'Roll-Feeling aufkommen. Bestes Beispiel: Die Darmstädter Rock-Cover-Heroen von „Pfund“, die es bei der Auftaktveranstaltung am 5. Juni ordentlich krachen ließen. Dass sich „Von 0 auf 100“ weiterhin großer Beliebtheit bei regionalen Kulturfans erfreuen wird, darf als sicher gelten, denn das Programm im restlichen Juni las sich wie ein „Who is Who“ der südhessischen Kulturszene, und auch im Juli und August geht es fulminant weiter. Dann werden u. a. das „Mollerkoller“-Ensemble (17.7.), „Kabbaratz“ (24.7.), „Dirty Flamingo“ (14.8.), das Songwriter-Duo „Romie“ und die Rap-Rocker „Wortblind“ im Saal zu Gast sein. Wie es im Anschluss weitergeht, können die Veranstalter aktuell noch nicht sagen. „Wir haben keine Glaskugel“, erklärt „Centralstation“-Geschäftsführerin Meike Heinigk. „Wir sind aber optimistisch und gehen davon aus, dass wir unser reguläres Programm ab September Corona-gerecht präsentieren dürfen“. 

Weitere Infos & Programm „Von 0 auf 100“ HIER!
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