Zwischen den Geschlechtern

Radikale Darstellungskunst ist das Merkmal der androgyn wirkenden Schauspielerin, die privat eher scheu ist. Auf der Bühne aber verwandelt sich Jana Schulz, ihre Figuren und auch das Publikum. Man denke an ihre Kriemhild in Hebbels „Die Nibelungen“: Hier war sie Rachefurie und liebende Witwe zugleich, wobei die Grenzen fließend schienen. Sie sprenge in „den vielen weiblichen und männlichen Hauptrollen die Grenzen jedes gendergebundenen Spiels“, heißt es in der Jury-Begründung der Akademie der Darstellenden Künste beflissen zeitgeistig. Egal, die Schulz hat den Eysoldt-Ring mehr als verdient.

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