Buch des Monats Dezember 2018

Maßstäbe in der Welt der Bücher ...

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... setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstel- lern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.

Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.

Aktuell gehören der Jury an:Peter Benz, Michael Braun, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Prof. Dr. Wilfried F. Schoeller, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth.

Begründung der Jury


„Das Schwarz und das leuchtende Weiß sind doch ziemlich schön“, schreibt der Maler Henri Matisse (1869-1954) um 1938 in einem Brief an seinen Freund André Rouveyre. In seinen späten Zeichnungen und Linolschnitten kultiviert der „Bildhauer des Lichts“ seine Passion für die Leuchtkraft des weißen Blattes und für die kontrastiv dazu gesetzten Schriftzeichen und Linien. Diese Leidenschaft für das „kostbare Weiße, Rührende“ der Blätter teilt Matisse mit dem Verleger Josef Kleinheinrich aus Münster, der seit über 30 Jahren Buch-Kunstwerke herstellt, in denen Bild und Text eine ästhetische Symbiose eingehen. Sein jüngstes editorisches Glanzstück ist ein faszinierender Dialog zwischen Poesie und Bildender Kunst. Zu 76 Zeichnungen und Frauen-Porträts von Henri Matisse, die sechzig Jahre lang in einem Pariser Safe weggeschlossen waren und 2015 dem Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster übergeben wurden, skizziert Botho Strauß luzide Reflexionen über die Sprache der Linien und „Bausteine zu einer Metaphysik des Gesichts“. Für den Maler wie den Schriftsteller gilt: „Sie waren dem Unscheinbaren schon ganz nah.“ Das großformatige Buch ist ein editorisches Meisterwerk, eine sinnliche Sensation für Auge und Hand.


©Verlag

Non-Finito, Ausgespartes, leere Stellen - Henri Matisse Estampes / mit einem Essay von Markus Müller: „Die Essenz der Dinge. Die Sprache der Linie bei Henri Matisse”

Rating: 5 of 5

Botho Strauß

Josef Kleinheinrich

Kunst, Poesie

1. Februar 2017

978-3-945237-19-9

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