Buch des Monats Januar 2020

Maßstäbe in der Welt der Bücher ...

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… setzen die monatlichen Buchempfehlungen aus Darmstadt. Seit 1952 trifft sich regelmäßig eine unabhängige Jury aus Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern, um aus der Vielzahl der Neuerscheinungen ein Buch besonders hervorzuheben.

Mit der Auszeichnung soll diesen Büchern zu einer größeren Verbreitung verholfen werden. Dabei fällt die Wahl nicht unbedingt auf literarische Bestseller, manches Buch wurde durch die Auszeichnung „Buch des Monats“ erst erfolgreich.


Aktuell gehören der Jury an:

Peter Benz, Michael Braun, Oliver Jungen, Hanne F. Juritz, Adrienne Schneider, Prof. Dr. Wilfried F. Schoeller, Dr. Tilman Spreckelsen, Dr. Gerhard Stadelmaier, Dr. Hajo Steinert, Wolfgang Werth. 

Begründung der Jury 


Freude, Stolz, Genugtuung, helle Aufregung – allerlei Gefühle schweben mit, als einem gealterten, weltabgewandt in einer alten Mühle lebenden Maler eine Ehre widerfahren soll, die weder er noch seine Frau für möglich gehalten hatten. Hat sich doch tatsächlich ein junger Doktorand angemeldet, der Günter Gerlach ein würdiges wissenschaftliches Denkmal setzen will. Doch warum lässt er sich nach seiner überschwänglichen Ankündigung nicht blicken?

Das Warten auf den Doktoranten nimmt absurde Züge an, die selbst einem Samuel Beckett verblüffen würden. Als dann der zwar nicht gottgleich, dafür aber umso großspuriger, ahnungslos und flippig daher kommende Bursche endlich erscheint, reibt sich das Lesepublikum die Augen vor Vergnügen und Betroffenheit. Wie die Teilnehmer an diesem Stelldichein von vorn bis hinten aneinander vorbei reden! Wie jeder Einzelne, ohne ein Einzigartiger zu sein, in seinem eigenen lächerlichen Kosmos verhaftet bleibt! Wie sich das Leben als eine einzige Illusion, als einziges, gewaltiges, unauflösbares Missverständnis entpuppt! Das hat Jan Peter Bremer in seinem urkomischen, mit radikaler Lakonie in Szene gesetzten Trauerspiel einzigartig und höchst unterhaltsam in Szene gesetzt.

©Verlag

Der junge Doktorand

Rating: 5 of 5

Jan Peter Bremer

Berlin Verlag

Medien, Roman, Kunst

2. September 2019

978-3-8270-1389-7

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