Whistleblowing vom Woog

Die Woog Riots präsentieren neues Album

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Auf seinem neuen Album „Alan Rusbridger“ schlägt das Darmstädter Indiepop-Duo Woog Riots deutlich politische Töne an. Es geht viel um dem Whistleblower Edward Snowden, seine Unterstützer und um die gesellschaftliche Entwicklung im Allgemeinen. Eigentlich klassische Punkrock-Themen, doch Woog Riots wären nicht Woog Riots ohne diesen wunderbaren Sound irgendwo zwischen Lo Fi Indiepop, Electro und Folk, der auch das neue Album auszeichnet.

Mit einem selbst zusammengestellten internationalen Tributesampler für die Manchester Indie-Ikone "The Fall" starteten die Darmstädter  Silvana Battisti und Marc Herbert unter dem Namen Woog Riots 2004 ihre Karriere und haben mittlerweile fünf wunderbare Alben veröffentlicht, die musikalisch wunderbar „lo fi“ waren und thematisch um Phänomene aus Kultur, Pop und Politik kreisen. Nachdem die ersten drei Alben auf Alfred Hilsbergs legendärem Label "What's So Funny About"  veröffentlicht wurden, gründeten Silvana und Marc 2013 ihr eigenes Label mit dem programmatischen Namen "From Lo-Fi to Disco!", das neben ihren eigenen Werken mittlerweile auch Freunden wie "Umherschweifende Produzenten" (aka Knarf Rellöm) und "The Spaghetti Wings eine Plattform bietet. 

Auch live sind Woog Riots in den vergangenen Jahren ganz schön rumgekommen und haben Auslandstourneen in den USA, Großbritannien, Finnland, Italien, Polen und den Niederlanden absolviert, die stets zu begeisterten Reaktionen hervorriefen und zu einem ständigen Anwachsen des eigenen Underground Netzwerkes gesorgt haben. Mit „Alan Rusbridger“ veröffentlichte das Duo nun unlängst sein fünftes Album und das hat es politisch in sich, wie bereits der Titel erahnen lässt – der britische Journalist Alan Rusbridger war 2013 maßgeblich an der Veröffentlichung der brisanten Dokumente des Whistleblowers Edward Snowden beteiligt. Neben dem gleichnamigen Titelsong knüpft auch der Song „Moscow Domodedovo“ an das Thema an und beschreibt die langen Tage, die Snowden auf dem Moskauer Flughafen verbringen musste. Und auch elf weiteren Songs des Album widmen sich der Beobachtung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen, stets musikalisch eingebettet in diesen ganz eigenen wunderbaren Woog Riots-Sound: ein solides Indie-Pop-Fundament, etwas 60s Beat hier, ein wenig Dance und Elektro dort, eine kleine Prise (Anti)Folk geht sowieso immer. 

Etwas schade nur, dass Woog Riots diese tolle Vielschichtigkeit in gerade einmal 35 Minuten durchbringen.  Doch in vertrackten Zeiten wie diesen gibt es viel zu sagen, von daher dürften den beiden die Themen ganz sicher nicht ausgehen und uns in nicht allzu weiter Ferne wieder ein neues spannendes Album bescheren.

Weitere Infos unter: 

www.woogriots.de

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