„Einfach fließen lassen“

Wight veröffentlichen neues Album

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Seit ihrer Gründung vor acht Jahren haben die einstigen Retrorocker Wight einen beachtlichen Output vorgelegt: Fünf Plattenveröffentlichungen sowie Tourneen in ganz Europa haben die Darmstädter vorzuweisen und sind nach wie vor überaus aktiv, wie das diesen Monat erscheinende neue Studiowerk "Love Is Not Only What You Know" eindrucksvoll belegt. FRIZZ traf Wight-Frontmann René Hofmann zum Gespräch.

FRIZZ:  "Vieles ist heute besser als früher. Aber nicht alles" steht in Eurem Presseinfo zu lesen. Für Euch scheint die Musik früher definitiv besser gewesen zu sein. Eure Einflüsse liegen vor allem in den späten 60er und frühen 70er Jahren. Woher rührt Eure Faszination für diese Zeit?

René: Ich bin in den 90ern zunächst über Nu-Metal zu Grunge und Bands wie Alice in Chains gekommen. Das Groovige bei den Grunge Bands und später der Stonerrock von Kyuss haben mich einfach angemacht. Ich wollte einfach die Ursprünge dieser Bands erforschen und da ist man bald bei den Bands der 70er wie Black Sabbath.

FRIZZ:  Im Laufe der Jahre kamen zu Eurem Stonerrock-Sound weitere Einflüsse von Miles Davis, über die Beatles bis hin zum Jazz-Fusion-Rock des Mahavishnu Orchestras hinzu.

René: Irgendwann war ich etwas „Rock-satt“ und habe mit Peter, mit dem ich Wight gegründet habe, dann den Jazzrock mit Bands wie Weather Report und Mahavishnu Orchestra entdeckt. Das fließt mittlerweile alles mit ein. Ich finde, das ist auch mit das Schönste am Musikmachen: Dass man immer wieder neue Dinge entdeckt und neue Entwicklungen durchmacht. Mittlerweile stehen wir für keine klare Stilrichtung mehr, wir möchten uns nicht mehr auf einen bestimmten Sound limitieren. Unsere Musik basiert viel auf Jams. Man muss es einfach fließen lassen.

FRIZZ:  Ihr habt seit 2010 zahlreiche Konzerte in Deutschland und ganz Europa gespielt. Wie kam es dazu? Viele junge Bands tun sich enorm schwer, mal live aus ihrer Region rauszukommen und Wight haben schon von Schottland bis Griechenland die Bühnen gerockt.

René: Man muss nur den Arsch hochkriegen und es wirklich wollen! Das sage ich immer den Bands, die bei mir aufnehmen. Man muss Kontakte knüpfen. Wir haben selbst Konzerte veranstaltet und andere Bands dazu eingeladen, die wiederum haben uns in ihre Stadt eingeladen. Ich bin seit 2012 als Tontechniker regelmäßig mit anderen Bands auf Tournee und lerne so natürlich auch wieder immer neue Leute kennen. Und wir haben in der ersten Zeit auch viel übers Internet gemacht. Rumgeschaut, Bands entdeckt, deren Musik uns gefallen hat und die gut zu uns gepasst haben und die dann kontaktiert. Wir hatten beispielsweise mal eine Band aus England zu uns in die Villa eingeladen und der Abend lief so gut, dass die uns ein Jahr später zu sich eingeladen haben. So läuft das seither und es funktioniert sehr gut. Aber es ist eine Frage der Motivation. Viele Musiker leben noch mit dieser 80er Jahre-Rockstarvorstellung, dass irgendwer sie mit der Limo abholt und sie dann nur noch auf die Bühne gehen und Musik machen. Was natürlich Blödsinn ist.

FRIZZ:  Eure Musik funktioniert vor allem live. Welchen Stellenwert haben Konzerte für Euch?

René: Einen sehr großen. Mittlerweile können wir diese musikalische Blase, die wir im Proberaum produzieren, auch auf der Bühne sehr gut entstehen lassen. Und es ist immer wieder schön, wenn dieses Sender-Empfänger-Ding zwischen uns und dem Publikum entsteht. Es ist dann auch egal, ob das ein Zuschauer ist oder tausend. Es ist einfach wunderbar zu erleben, dass unsere Musik etwas auslöst bei den Leuten. Und bei den Konzerten macht man diese Erfahrungen am direktesten.

FRIZZ:  Ihr feiert das Release Eures neues Album "Love Is Not Only What You Know", die am 16.09. erscheint, am 24.09. mit einem Konzert in der Oetinger Villa. Wie sehen die nächsten Pläne aus? Im Winter soll eine Tour geplant sein, wie ich gelesen habe.

René: Stimmt. Die wird gemeinsam mit Kes aus Istanbul stattfinden. Das ist so eine instrumtale-progressive Psychedelic-Band, die kein Schwein hier kennt, die aber super sind. Hüseyin (Köroglu von den Besidos, Anm. d. Verf.), bei dem wir im Studio waren, hat deren Album gemastert und so haben wir dann zusammengefunden und es hat einfach gepasst. Die Tour wird dann zwischen den Jahren sein und im Anschluss werden wir dann ziemlich sicher wieder mit neuen Aufnahmen beginnen.  

Tipp:

Wer über den Online-Service der Band ein Ticket im VVK für die Releaseparty in der Oetinger Villa am 24.09. erwirbt, bekommt am Einlass das neue Album auf CD gratis on top!!! +++

Weitere Infos unter:

www.wightism.com

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