„Es hat sich einfach richtig angefühlt.“

Immergrün mit neuem Album „Jeder andere ein Held“

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Mit einer brandneuen Veröffentlichung startet das Darmstädter Indie-Rock-Quartett Immergrün ins neue Jahr. Ein Album, das ganz im Geiste der Retromanie entstanden ist. Wir sprachen mit Drummer Pascal Neuheisel.

FRIZZmag: Im Januar erscheint Euer neues Album „Jeder andere ein Held“. Die Songs hierfür habt ihr unter der Regie von René Hofmann (fat&holy records, wight) komplett live eingespielt und auf einer alten Bandmaschine aufgenommen. „100% Analog“ lautete das Motto der Produktion. Warum dieser Schritt in die Vergangenheit?

Pascal: Für Immergrün ist das erstmal kein Schritt in die Vergangenheit. Denn auf diese Art und Weise wurde noch kein Immergrün-Album aufgenommen. Bis dato lief das ganz klassisch, dass wir nacheinander die Instrumente eingespielt und dann noch hier und da an den Songs rumgeschnibbelt haben. Die Idee, die Lieder live einzuspielen, war zuerst da, noch bevor wir entschieden hatten, rein analog zu arbeiten. Hat für uns auch irgendwie was Ehrenhaftes. Alle Schwächen werden so offengelegt. Auf „Jeder andere ein Held“ ist wirklich nicht alles perfekt, aber es hat sich einfach richtig angefühlt, das so zu machen. Eine Reise in die Vergangenheit wurde es dann aber doch noch, denn wir wollten den Sound in die Richtung einiger Alben bringen, die wir sehr lieben. Die 90s Produktionen von Steve Albini für die Pixies, aber auch seine Arbeiten für Nirvana sind gute Beispiele dafür.

Der „Analog-Gedanke“ zieht sich bis hin zum veröffentlichten Format. Das Album wird es ausschließlich auf Vinyl geben. Warum keine CD? 

Zunächst waren wir uns über das Format nicht einig, was auch daran liegt, dass wir unterschiedlich unsere Musik konsumieren. Ich wollte unbedingt eine CD machen. Michael meinte, es mache eigentlich gar keinen Sinn mehr, auf CD zu veröffentlichten. Kauft kaum einer mehr, wenn es alles online verfügbar ist. Aber Liebhaber von Platten kaufen diese und ziehen diese einer digitalen Version vor. Da ist echt was dran. Für uns ergab sich daher das Konzept, alles komplett analog zu machen, also auch Vinyl als Endprodukt. Und für Leute wie mich gibt‘s dann zu jeder Platte noch einen Download-Code dazu (lacht).

Immergrün bestehen mittlerweile seit 2003. Es gibt nur sehr wenige Darmstädter Bands, die es solange miteinander ausgehalten haben. Was hält Euch nach fast 15 Jahren immer noch zusammen?

Ein wichtiger Faktor ist das Livespielen. Im Laufe der Jahre haben wir einige Menschen kennengelernt, die uneigennützig großartige Konzerte veranstalten. Es kommen zahlreiche Leute, bunt gemischt, und wollen feiern. Und zwar zur (Live-)Musik von Bands, die sie gar nicht kennen. In Ballungsgebieten wird‘s immer schwieriger sowas zu finden. Da haben wir mittlerweile das Gefühl, dass die Menschen lieber zum DJ oder zur Coverband feiern. Das fühlt sich für uns befremdlich an. Genauso wichtig ist das Musik machen selbst. Es macht uns zusammen einfach Spaß, Woche für Woche, unsere Musik zu spielen. Niemand redet uns rein. Komplette Unabhängigkeit – das fühlt sich einfach sehr gut an.

Wie steht’s mit der Liveumsetzung von „Jeder andere ein Held“? Wann gibt’s die neuen Songs live zu hören?

Wir wollen die Releaseparty unbedingt im Künstlerkeller, unserer liebsten Livelocation in Darmstadt, feiern und hoffen, dass der Künstlerkeller, wie geplant, am 1. Dezember eröffnen kann. Vorher spielen wir am 22. Dezember noch ein unplugged-Konzert auf dem Foodtruck-Weihnachtsmarkt vor der Centralstation.

Das neue Album „Jeder andere ein Held“ ist ab 27.1. erhältlich!

Mehr Infos unter:

www.immergruenrocks.blogspot.com

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