Mit seinen „Bucovina Club“-Nächten, den gefeierten Liveshows seiner „Orkestars“, und Hit-Alben wie „Disko Partizani“ ist der Musiker, Produzent und DJ Stefan Hantel als Shantel bereits seit vielen Jahren international enorm erfolgreich unterwegs. Nun ist der Frankfurter endlich wieder auf Tour und im Dezember gleich zweimal zu Gast in der „Centralstation“.
FRIZZmag: Du bist mit dem „Bucovina Club Orkestar“ endlich wieder live unterwegs. Das Motto der aktuellen Tour: „The Disko Partizani Years“. Das gleichnamige Album von 2007 war europaweit enorm erfolgreich, im gleichen Jahr warst du auch als Filmkomponist für Fatih Akins vielbeachteten Film „Auf der anderen Seite“ in aller Munde. Wie erinnerst du dich an dieses bewegte Jahr?
Shantel: Auch nicht anders oder stärker als an andere Jahre. Ich war einfach immer mit großer Freude gerne viel beschäftigt. Von der Frequenz meiner Aktivitäten kommt mir das aktuell sogar deutlich intensiver vor. Ich habe auch einfach das Glück, mittlerweile auf eine fast dreißigjährige Karriere zurückblicken zu können, und erinnere mich beispielsweise auch gerne an verschiedene Highlights in den Neunzigern, als ich noch ganz andere, elektronische Musik gemacht habe. Und ich finde es toll, dass es vielen Leuten auch mit meiner Musik so geht. Dass da jeder seine ganz individuellen Highlights und Momente mit meiner Musik hat. Wenn man den Begriff „Disko Partizani Years“ hört, klingt das erst mal recht retrospektiv, weil man primär nur an das Album und den Song denkt, dabei ist für mich damit viel mehr ein Lebensgefühl und eine Haltung verbunden. Mit dem Album wurde damals Diversität in der Popkultur erstmals hörbar gemacht und zwar aus der Mitte Europas heraus. Das war die Geburt eines kosmopolitischen Genres.