©Klaus Mai
Der Darmstädter Konzertgitarrist und Musikwissenschaftler Tilman Hoppstock organisiert seit 1998 Jahren die Darmstädter Gitarrentage mit spannenden Musikern und abwechslungsreichem Programm.
FRIZZmag: 1998 fanden die ersten Darmstädter Gitarrentage statt, die seitdem - mit Ausnahme von zwei Jahren - jährlich stattfinden. Wie kam es dazu?
Tilman Hoppstock: Wir sind mit drei Konzerten und einem kleinen Meisterkurs gestartet, damals noch in der Martinskirche. Es kamen auch gleich 150 bis 200 Leute pro Konzert. Ein Jahr später wechselten wir in die Thomasgemeinde. Dort können der Sektempfang, der Verkauf der CDs und die Gitarrenausstellung in einem Komplex stattfinden und auch die Akustik ist besser. Seit 2003 findet das Eröffnungskonzert im Justus-Liebig-Haus statt, die Matinee seit 2004 in der Akademie für Tonkunst.
Wieviel Leute braucht es, um so ein Festival zu stemmen?
Die Vorarbeit mit Akquise, Verträgen, Künstlerbuchung, Grafik, Medien, GEMA und Finanzierung mache ich alleine, das ist immer ein Jahr Arbeit. Ein Mitarbeiter hilft mir beim Verteilen und Verschicken der Flyer. Während des Festivals habe ich ein tolles Team von sechs Leuten, auf die ich mich verlassen kann.
Was ist das Besondere an den Gitarrentagen?
Sie bieten immer ein sehr abwechslungsreiches Programm mit international renommierten Künstler. Neben den Konzerten gibt es eine Ausstellung von Gitarren aus verschiedenen Ländern mit Vorführung der Instrumente, Vorträgen und Meisterkursen.
Was sind dieses Jahr die Höhepunkte?
Das Eröffnungskonzert bestreitet das acoustic-Soul-Duo Friend’n Fellow und zwei junge französische Gitarristen, die den Saal zum Kochen bringen werden. Friend’n Fellow stellen u.a. ihre neue CD vor. Thomas Fellow ist ein atemberaubender Virtuose, Professor an der Hochschule für Musik in Dresden, Constanze Freund sorgt mit ihrer warmen Stimme für ordentlich Soul.
Zwei junge Engländer, Laura Snowden und Tom Ellis, spielen neuere Musik, sie ist ist Julian Bream gewidmet. Der Knaller: das außergewöhnliche Weltklasse-Duo Siqueira Lima, das extra aus Brasilien anreist. Die beiden spielen fantastische Werke aus Barock, Romantik und Moderne. Der Saal wird toben, die Leute werden ausrasten!
Beim Abschlusskonzert hören wir zwei völlig unterschiedliche Typen, Paul Galbraith aus Schottland und Judicael Perroy aus Frankreich, das wird auch für mich spannend.
Warum kommt das Publikum jedes Jahr wieder?
Das Publikum verlässt sich darauf, dass hier Künstler auftreten, die durchweg auf Weltklasseniveau spielen. Und jedes Konzert ist völlig anders, die Unterschiedlichkeit bringt die Würze!
Wie finden Sie immer wieder so tolle Künstler?
Die Gitarrenwelt ist ja nicht so groß. Ich selbst spiele auf vielen Festivals, lerne dort neue Kollegen kennen und bekomme viele Empfehlungen. Die Künstler selbst schicken mir CDs oder Videos.
Auf was freuen Sie sich besonders?
Auf die Künstler, die ich noch nicht live gehört habe!
Karten gibt es an der Abendkasse und im Vorverkauf bei Darmstadt-Shop, Musikhaus Arnold, CD Bessungen Infos unter 0160/3506768 und 0172/6928987 oder: