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©Monika Koch und Heiner Tettenborn
Afghanistan
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Mit ihrer Live-Reportage beim Weitsicht-Festival möchten die beiden ihrem Publikum Afghanistan nahebringen – die Kultur, die Menschen – so, wie sie es erlebt haben. Mit menschlicher Wärme und einer wunderschönen Landschaft. Ende 2003 kommen Monika Koch und Heiner Tettenborn zum ersten Mal nach Afghanistan. Auslöser war das beeindruckende Projekt „Kinderhilfe Afghanistan“ des Arztes Dr. Reinhard Erös und seiner Familie. Zur Unterstützung wollen sie in Jalalabad an Schulen unterrichten. Doch bald schon schließen sie erste Freundschaften und beginnen, Afghanistan zu bereisen. „Wir sind eigentlich nie alleine gereist. Unsere Freunde wollten uns zu unserem Schutz immer begleiten. Denn der Staat konnte kaum Sicherheit vor Kriminalität bieten“, berichtet Heiner Tettenborn. Ursprünglich hatten sie vor, nur drei Monate in Afghanistan zu bleiben, aber die Zeit ist so spannend, dass sie verlängern. Die Tierärztin und der Rechtsanwalt wohnen mit Afghanen zusammen. Bei Gesprächen über Gott und die Welt, Politik und Geschichte lernen sie die Sichtweisen der Menschen, ihre Wünsche, ihre Kultur und Familienstrukturen kennen und verstehen. „Wir haben eine unglaubliche Gastfreundschaft und menschliche Wärme erlebt.“ Sie begreifen, dass die Anwesenheit westlicher Ausländer und deren Aktivitäten große gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Verwerfungen zur Folge haben. Bei ihren Reisen lernen sie als Gäste eines ehemaligen Mudschahedin-Führers die archaische Stammesgesellschaft der Paschtunen kennen. Sie besuchen Mohnbauern, schwimmen in den blauen Seen von Band-e Amir und reisen zur märchenhaften „Blauen Moschee“ nach Masar-e Scharif. „Die Landschaft mit den zerklüfteten hohen Bergen, der klaren Luft und der Farbenpracht ist von überwältigender Schönheit“, so Monika Koch. Bald können sie sich in den Landessprachen Dari und Paschtu verständigen. Dies eröffnet Monika Koch einen besonderen Zugang zur Welt der afghanischen Frauen, die männlichen Reisenden verschlossen bleibt. Fasziniert von Land und Leuten, kehren die beiden mehrmals zurück. Dabei erleben sie, wie sich die Lage jedes Jahr verschlechtert. Sie berichten in Deutschland von ihren Reisen und unterstützen Schulprojekte. Den Kontakt zu ihren afghanischen Freund:innen halten sie bis heute. Für ihre Reportage erhielten die beiden mehrere Preise, darunter den begehrten Publikumspreis beim österreichischen El Mundo Festival. Die Vorträge sind für Koch und Tettenborn ein Herzensprojekt. Sie wollen Verständnis wecken für eine fremde Welt und Menschen, die uns in ihren Wünschen und Hoffnungen doch so ähnlich sind. Und das Land von einer Seite zeigen, die in den Medien oft zu kurz kommt – fernab von Bürgerkrieg, Taliban und Opiumanbau. „Unser Traum wäre, wenn es einmal möglich ist, Reisen zu organisieren. Afghanistan lässt einen nicht mehr los“, schwärmt Tettenborn.
4.11., 10:30 Uhr, darmstadtium ZUR WEBSEITE