„Dieses Jahr schenken wir uns nichts.“ Wir haben ja alles und die Kinder bekommen einen Gutschein. Ich halte das für eine vernünftige, ja vorbildliche Einstellung. Jede Menge Leute haben schließlich schon alles. Mir fehlt, wenn ich recht überlege, nur gesellschaftliche Toleranz, eine Lösung für’s Klima und den Hunger auf der Welt, und, der Klassiker, Weltfrieden. Und die Kinder können sich das kaufen, was sie wirklich brauchen, Gutscheine schützen vor unpassenden Präsenten. „Ihr wollt euch dieses Jahr nichts schenken?“ Meine Freundin verunsichert mich, unpassende Präsente unterm Baum hätten uns ein wahres Füllhorn wunderbarer Geschichten beschert, sagt sie. Nicht nur Geschichten, die man aus Filmen kennt, wo schon mal kurzerhand die Katze eingepackt wird, der kleine Junge statt eines Westerngewehrs ein rosa Hasenkostüm auspackt oder Opa Hoppenstedt ein Atomkraftwerk verschenkt. Jahrzehntelang fanden reale Männer Feingeripptes oder Feingestricktes unterm Baum, kerngesunde Menschen im zarten Alter von 40 ein vorsorgliches Pillendöschen. Mein persönliches Highlight war eine Duschhaube, die ich gleich zu Beginn meiner Ehe von meiner Schwiegermutter bekam. „Oh, wie praktisch“, konnte ich trotz Schnappatmung noch hervorbringen, bevor ich mein Sektglas auf ex leerte. Meine Freundin zeigte wenig Mitgefühl. Also packte ich ihr mit diebischer Vorfreude im kommenden Jahr die Duschhaube ein. Ein Volltreffer, wir haben Tränen gelacht und das Teil reihum aufgesetzt. Keinem stand es so perfekt, wie dem Schäferhund meiner Freundin. Das Verschenken von Duschhauben ist dann zu einer Art Tradition in unseren Familien geworden. Für Neuzugänge ist es die Feuerprobe. Letztes Jahr war der Freund meiner Tochter der Glückliche. Wir wählten etwas mit Punkten. „All diese Freude, diese liebgewonnen Rituale wären in Gefahr“, mahnt meine Freundin. „Darf das wirklich sein?“, fragt sie, um gleich darauf flammend zu deklamieren: „Ich sage nein! Rettet die Duschhauben, Pillendosen, Pulswärmer, Weinthermometer und Gebäck-Etageren!“ Vielleicht hat sie ja recht. Wenn dann noch irgendwas von Herzen dazu käme, sinniere ich, wäre Weihnachten vielleicht noch zu retten. „Schatz“, ruft es da in meine Gedanken, „was schenken wir uns dieses Jahr eigentlich zu Weihnachten?“
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„Himmlische Boten"
Am 15. Dezember ist eine der besten Schauspielerinnen Deutschlands zu erleben: In der Stadtkirche liest Martina Gedeck weihnachtliche Texte sowie Geschichten und Gedichte von Engeln – „Himmlische Boten“
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Brich an, o schönes Morgenlicht!
Dieser Choral aus Bachs Weihnachtsoratorium ist in diesem Jahr das Leitmotiv für die Weihnachtskonzerte des ESOC Chorus. Das im Lied besungene, inmitten der Nacht hereinbrechende Morgenlicht steht sinnbildlich für den Neubeginn.
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Barocker Glanz in der Stadtkirche
Händels wohl bekanntestes Werk wird von der Darmstädter Kantorei am ersten Adventssonntag (1. Dezember) aufgeführt. Namhafte Solist*innen konnten gewonnen werden
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Weihnachtskonzert von Chor und Orchester der TU
Chor und Orchester der Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Jan Schumacher laden auch in diesem Jahr wieder zum beliebten gemeinsamen Weihnachtskonzert ein.
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24 geschmückte Häuser
Beim 4. „Lebendigen Adventskalender“ treffen sich Menschen an den 24 Tagen bis Weihnachten. Sie treffen sich vor Fenstern, Türen, Garagentoren oder in Höfen. Sie singen, hören Geschichten, es gibt Gebete, Segensworte.
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Singing Christmas
Der Weiterstädter Jazz- und Popchor Expression ’88 s(w)ingt am 8. Dezember um 17 Uhr in der evangelischen Kirche Gräfenhausen.